19 Prozent aller Menschen in Deutschland ab 14 Jahre sind hörgeschädigt, wobei die Wahrscheinlichkeit der Hörschädigung ab 50 Jahre von 6 auf 25 Prozent hochschnellt und bei Menschen über 70 Jahren bei 54 Prozent liegt. Menschen, die schlecht hören, tun sich schwer bei Unterhaltungen, bei Vorträgen, bei Partys oder Familienfeiern. Sie tun sich schwer, weil sie sich ausgeschlossen fühlen, weil sie dem gesprochenen Wort nicht folgen können.
Das Hören wird bei etwa vier Prozent der Bevölkerung durch einen „Tinnitus“ beeinträchtigt. Das sind Hörempfindungen unterschiedlichster Art, die nicht von einer Schallquelle außerhalb des Menschen erzeugt werden und deshalb auch keine Signal- oder Informationsfunktion haben. Über 50 % mit Tinnitus leiden zudem unter einer Hörstörung und 44 % unter Hyperakusis, einer Überempfindlichkeit bei Geräuschen normaler Lautstärke.
Wie ergeht es Menschen mit Hörstörungen in einer Umwelt, die sie nicht einwandfrei verstehen und nicht hören können? Was kann ein Schwerhöriger alles tun, um trotz seiner Beeinträchtigung überall voll und ganz mittendrin dabei zu sein, mitmachen, mitunterhalten zu können?
Der Landesverband Bayern der Schwerhörigen und Ertaubten e.V., der Tinnitus-Selbsthilfe Augsburg e. V., die Selbsthilfegruppe Augsburg - Ertaubte und CI-Trägerinnen Augsburg, die Beratungsstelle für Hörgeschädigte in Schwaben der Regens-Wagner-Stiftungen, die zur Caritas gehören, und die Hörgeschädigtenseelsorge der Diözese Augsburg laden am Montag, 19. Oktober 2015, zum „Tag des Hörens“ ein. Im Augustana-Saal im Annahof 4 in Augsburg sprechen abends ab 19.00 Uhr der ehemalige Bayerische Ministerpräsident Dr. Günther Beckstein, selbst Träger eines Hörgerätes, über seine Erfahrungen mit Schwerhörigkeit. Dr. med. Volker Kratzsch, Ärztlicher Direktor der HELIOS-Fachklinik bei Hörbehinderung, Bad Grönenbach, wird über die neuesten Möglichkeiten der Medizin sprechen und wertvolle Tipps für den Alltag geben. Beide setzen sich je auf ihre Weise für eine bessere Kommunikation bei Schwerhörigkeit ein, denn für sie gilt: „Hören heißt, am Leben teilzunehmen.“ Der Eintritt ist frei.
Vom 13.10. bis 22.10.2015 findet im Foyer des Landratsamtes Augsburg eine Ausstellung zum Thema "anSCHAUEN und dazugeHÖREN" statt.
Infos:
19 Prozent aller Deutschen haben eine Hörschädigung. Davon sind:
- 56,5 % leichtgradig schwerhörig
- 35,2 % mittelgradig schwerhörig
- 7,2 % hochgradig schwerhörig
- 1,6 % an Taubheit grenzend schwerhörig
Mit zunehmendem Alter steigt die Wahrscheinlichkeit von einer Hörbeeinträchtigungen betroffen zu sein:
- 14 - 19 Jahre: 1 %
- 20 - 29 Jahre: 2 %
- 30 - 39 Jahre: 5 %
- 40 - 49 Jahre: 6 %
- 50 - 59 Jahre: 25 %
- 60 - 69 Jahre: 37 %
- 70 Jahre und älter: 54 %
(In Zusammenarbeit mit dem Landesverband Bayern der Schwerhörigen und Ertaubten e. V., der Tinnitus-Selbsthilfe Augsburg e. V., der Selbsthilfegruppe Augsburg - Ertaube und CI-Trägerinnen, der Beratungsstelle für Hörgeschädigte in Schwaben der Regens-Wagner-Stiftungen, der Hörgeschädigtenseelsorge der Diözese Augsburg.)