Am Mittwochabend wurde dafür der Grundstein gelegt. Vorerst allerdings nur symbolisch. Grund dafür: Noch anstehende archäologische Untersuchungen, die vom Amt für Denkmalschutz angeordnet und mit ihm abgestimmt sind. "Wir wollten dennoch ein klares Zeichen für unser Bauvorhaben setzen", so Hans-Peter Wilk, Geschäftsführer des Caritasverbandes. Ende 2018 bzw. spätestens im Frühjahr 2019 soll das neue Caritashaus nicht nur den hilfesuchenden Menschen offenstehen, sondern auch Vereinen und Initiativen für deren Begegnungen und Veranstaltungen. "Mit diesem sehr ausgeklügelten Konzept, das auch die Anliegen des Denkmalschutzes berücksichtigt, wird hier im Herzen der Stadt eine alte Lücke, ein Schandfleck auf schöne und sehr sinnvolle Weise geschlossen werden", freute sich Schrobenhausens Zweite Bürgermeisterin und Sozialreferentin Inge Eberle.
Wem das Caritas-Beratungszentrum gewidmet ist, das machen Elisabeth Techermacher, die Erste Vorsitzende des Caritasverbandes Neuburg-Schrobenhausen e. V. , und Wilk sowie Diözesan-Caritasdirektor Domkapitular Dr. Andreas Magg in der Urkunde zur Grundsteinlegung deutlich. Dort heißt es: "Möge dieses Haus den Menschen eine große Hilfe sein." Jetzt schon zählt der Caritasverband allein in Schrobenhausen 25 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den verschiedenen Beratungsbereichen und Diensten. Sie werden künftig nicht mehr über die Stadt verteilt oder im Homeoffice arbeiten müssen, sondern werden hier ihre Büros haben. Auch die Klienten der Tagesstätte für täglich durchschnittlich 25 Menschen mit seelischer Erkrankung und Behinderung werden hier zusammenkommen können. Zudem sind öffentliche Räume für Begegnungen mit vorgesehen. Diese sollen dann Ehrenamtlichen, Selbsthilfe-, Senioren- und Jugendgruppen wie auch Vereinen offenstehen. Außerdem wird es eine öffentliche zugängliche Behindertentoilette mit Wickelmöglichkeiten geben. "Die Caritas lebt von Begegnungen. Hierfür schaffen wir mit dem Neubau sehr gute Voraussetzungen", so Wilk. Teschemacher und Wilk freuten sich deshalb über den besonderen Gruß des Diözesan-Caritasverbandes. Er stiftete einen Glasquader mit der eingelaserten Figur der Heiligen Elisabeth von Thüringen (1207-1231) für die Grundsteindose. Sie ist die Schutzpatronin der Caritas. Sie solle Fürsprecherin für die Menschen sein, die dort ein- und ausgehen werden.
Auch wenn die Bauarbeiten selbst noch nicht begonnen haben und es nur um eine symbolische
Grundsteinlegung ging, so haben es sich doch über 100 Gäste, Ehrengäste, Klienten, ehren- und hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht nehmen lassen, an der Feier teilzunehmen. Für Teschemacher war es jedenfalls ein ganz besonderer Tag. Nach langer vergeblicher Suche nach einem geeigneten und kostengünstigen Mietobjekt habe man sich entschieden, selbst zu bauen, auch weil es langfristig günstiger sein werde als ein Objekt zu mieten. Vor zwei Jahren habe man schließlich das Grundstück in der Bartengasse gekauft. Planungen und Besprechungen forderten viele Termine, bis endlich im Juli 2017 die Abbrucharbeiten durchgeführt werden konnten. Möglich sei der Bau aber letztlich nur geworden dank der Unterstützung vieler, auch dank der Spenden so vieler Wohltäter, so Teschemacher. Sie freut sich schon heute darauf, dass das neue Caritaszentrum sich mit Leben füllen wird und dass so viele Menschen wieder hier neue Lebenskraft gewinnen können. Laut der Zweiten Bürgermeisterin Eberle sind es rund 900 Menschen in benachteiligten Situationen in Schrobenhausen, die durch die Caritas Unterstützung und Hilfe erhalten.
Insgesamt 1.360 Quadratmeter stehen der Caritas für ihre Beratungsdienste und die Tagesstätte sowie den öffentlichen Bereich zur Verfügung. In einem zweiten Bauabschnitt werden Wohnungen mit insgesamt 340 Quadratmetern für das betreute Wohnen geschaffen werden. Insgesamt drei Millionen Euro soll die Baumaßnahme kosten. Dafür stellen die Diözese Augsburg, die Aktion Mensch und die Bayerische Landesstiftung Fördergelder bereit. "Auch unseren Mitgliedern und Spendern gebührt ein großer Dank", so Teschemacher, "denn hier fließen nicht wenige Mitgliedsbeiträge und Spenden ein." Wenn alles gut läuft, wird der Bau Ende 2018, spätestens im Frühjahr 2019 bezugsfähig sein.
Beratungs- und Hilfsangebote der Caritas in Schrobenhausen:
- Allgemeine Sozialberatung
- Schuldner- und Insolvenzberatung
- Betreuungen nach dem Betreuungsgesetz
- Ausbildung ehrenamtlicher Betreuer
- Sozialpsychiatrischer Dienst
- Gerontopsychiatrischen Fachdienst
- Psychosoziale Beratungs- und Behandlungsstelle für Menschen mit Suchterkrankung
- Betreutes Wohnen in Familien für Menschen mit Behinderung
- Betreutes Einzelwohnen für Menschen mit psychischer oder Suchterkrankung sowie geistiger oder körperlicher Behinderung
- Fachstelle zur Überwindung und Vermeidung von Wohnungslosigkeit
- Tagesstätte für Menschen mit seelischer Erkrankung oder Behinderung
- Zuverdienstprojekt für Menschen mit seelischer, körperlicher und geistiger Behinderung
- Fachdienst "Caritas der Gemeinde" zur Gestaltung der Zusammenarbeit zwischen Pfarreien und verbandlicher Caritas
- Projektträger der Nachbarschaftshilfe im Landkreis mit Helferkreisen Asyl
- Beratung für Kinder und Jugendliche mit problematischen Suchtverhalten und deren Eltern
- mobile Jugendsozialarbeit in Schrobenhausen
- geplant: Begegnungsstätte für Menschen mit chronischer Suchterkrankung (v.a. Alkohol)
Raum für Begegnung und Selbsthilfe
Spendenkonto:
Caritasverband Neuburg-Schrobenhausen e. V.
Sparkasse Neuburg-Rain
IBAN: DE81 7215 2070 0000 0040 51
Spendenzweck: Caritaszentrum Schrobenhausen