Pressemitteilung des Deutschen Caritasverbandes |
Brainstorming bei Caritas und Diakonie über die Konversion |
FREIBURG . Anläßlich der aktuellen politischen Diskussion über die künftigen Aufgaben und die Struktur der Bundeswehr und somit über die Wehrpflicht stellt sich auch die Frage nach der Zukunft des Zivildienstes. Thema der Beauftragten für den Zivildienst bei der Caritas und dem Diakonischen Werk der Evangelischen Kirche ist daher derzeit auch die "Konversion des Zivildienstes?!"
Dr. Eugen Baldas, Referatsleiter Gemeindecaritas im Deutschen Caritasverband stellte bei einer gemeinsamen Aussprache der beiden kirchlichen Wohlfahrtsverbände Überlegungen an zu einem Umbau der Einsatzbereiche von Zivildienstleistenden in Freiwilligendienste. "Es geht nicht nur um die Bereitstellung einer Einsatzstelle, sondern um ‘Placement’, um die richtige Person am richtigen Ort sowie um fachliche und pädagogische Begleitung. Diese Einsichten gelten für Pflichtdienst und Freiwilligendienst." Otto Haug, Abteilungsleiter im Diakonischen Werk Württemberg, dachte laut zum Thema "Diakonie ohne Zivildienstleistende" nach. Haug stellte ein Arbeitspapier des Diakonischen Werkes Württemberg "Diakonie ohne Zivis - was tun, wenn die Wehrpflicht fällt?" vor. Das Arbeitspapier brachte ein differenziertes Ergebnis: Ein möglicher Wegfall des Zivildienstes ist nur dann zu verkraften, wenn der Übergang planmäßig erfolgt. So sei zum einen ein EU-weites Freiwilligengesetz erforderlich, zum anderen müsse eine Arbeitsmarktoffensive erfolgen. Dazu sollten die bisherigen Finanzmittel des Zivildienstes verwendet werden. In vielen sozialen Arbeitsbereichen, z.B. in Behinderteneinrichtungen, würde der ersatzlose Wegfall des Zivildienstes nicht nur die Qualität zulasten der Betroffenen verschlechtern, sondern teilweise den Bestand von Diensten gefährden, z.B. die Individuelle Schwerstbehindertenbetreuung. In der anschließenden Diskussion stellten die Beauftragten von Caritas und Diakonie übereinstimmend fest, daß sie sich grundsätzlich den Analysen, Folgerungen und Forderungen des Arbeitspapiers des Diakonischen Werkes Württemberg auch für den Bereich des Deutschen Caritasverbandes anschließen können. Eine differenzierte Betrachtung für einzelne Regionen und Einrichtungen wurde gefordert; die Auswirkungen für die Kirchengemeinden und die Malteser sollten noch überprüft werden. Weitere Auskunft: Maria Wilms, Referentin für Zivildienst beim Deutschen Caritasverband, Tel. 0228/638486
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Pressemitteilung
Geht es auch ohne Zivildienstleistende? Brainstorming bei Caritas und Diakonie über die Konversion
Erschienen am:
14.06.1999
Beschreibung