Jede vierte Frau im Alter von 16 bis 85 Jahren hat bereits in ihrem Leben Gewalt durch ihren Lebensgefährten oder Ex-Partner erfahren. „Darauf wollen wir heute - am "Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen" - besonders aufmerksam machen", erklärte Elisabeth Ochsenfeld, Vorsitzende des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF) Recklinghausen die am Dienstag in Münster mit einem Infostand für die Aktion "Gewaltlos" warb.
Gemeinsam mit dem Kölner Unternehmen Butlers organisierte der SkF in Deutschland am 25. November den Gewaltlos-Tag. Mit diesem soll das Thema Gewalt an Frauen stärker in das öffentliche Bewusstsein gerückt werden und www.gewaltlos.de - einem Onlineprojekt des SkF - zu mehr Bekanntheit verholfen werden. Am Gewaltlos-Tag können sich Interessierte an 24 Butlers-Standorten über das Onlineprojekt informieren, mit SkF-Mitarbeitern und Ehrenamtlichen in Kontakt treten oder eine Kleinigkeit spenden.
In Münster war die Aktion vor der Butlers-Filliale in der Ludgeristraße vertreten. "Vor allem junge Frauen und Mütter interessieren sich sehr für unsere Informationen" berichtete Elisabeth Ochsenfeld. Neben dem SkF Recklinghausen waren auch die Sozialdienste aus Lüdinghausen, Bocholt, Hamm und Warendorf am Stand in Münster präsent.
Die Firma Butlers engagiert sich auch finanziell und spendet 10 Prozent seines Umsatzes am Gewaltlos-Tag an www.gewaltlos.de. „Wir verkaufen zwar alles Schöne fürs Zuhause, wissen aber, dass für einige dieser Ort weder Schutz noch Geborgenheit bietet“, erklärte Geschäftsführer Wilhelm Josten in einer bundesweiten Mitteilung des Unternehmens: „Wir möchten dabei helfen, diesen Menschen zu helfen.“
Für Betroffene sei www.gewaltlos.de nicht zuletzt deshalb die ideale Plattform, weil es für sie oftmals schwer ist, sich aus Scham oder Angst an Beratungsstellen vor Ort zu wenden, erklärte Fachreferentin Angelika Wiedenau. Einige hätten aufgrund ihrer Situation keine oder nur sehr begrenzt die Möglichkeit, Unterstützung und Hilfe in Anspruch zu nehmen. Sie würden kontrolliert, ihnen sei es verboten mit Außenstehenden Kontakt aufzunehmen und darüber zu sprechen. Bei www.gewaltlos.de könnten sie anonyme und diskrete Hilfe erhalten.
138-2014 (jks) 25. November 2014