"Hier wird häufig als erstes gespart. Seit 40 Jahren leben die Einrichtungen von der Hand in den Mund", erklärt Marita Haude vom Diözesancaritasverband Münster: Nach wie vor sei die Finanzierung der Häuser für Land und Kommunen eine freiwillige Leistung.
Zur Demonstration vor dem Düsseldorfer Landtag erwartet das Aktionsbündnis neben Abgeordneten des Parlamentes auch NRW-Gesundheitsministerin Barbara Steffens. Die Demonstranten werden die Ministerin daran erinnern, dass sich die Landesregierung eine verlässliche Finanzierung der rund 60 Frauenhäuser in NRW im Koalitionsvertrag auf die Fahnen geschrieben hat. "Dieses Versprechen muss endlich eingelöst werden", bekräftigt Haude.
Denn der Bedarf ist weiterhin enorm: "Allein in den 16 katholischen Frauenhäusern in NRW haben im vergangenen Jahr über 1.000 Frauen und ihre Kinder Schutz gesucht", berichtet Haude. In allen Frauenhäusern in NRW sind es 10.000 Frauen und Kinder pro Jahr, die vor Gewalt in ihrem nächsten Umfeld fliehen. Hinzu kommen die rund 100 Beratungsstellen und Frauen-Notrufe in NRW, die circa 75.000 Beratungen jährlich leisten.
"Wenn eine Frau Gewalt erfährt, dann braucht sie schnelle und unbürokratische Hilfe", appelliert Haude. Ihr Schutz dürfe nicht von Einkommen, Herkunft oder der aktuellen Haushaltslage abhängig sein. "Deshalb braucht es jetzt ein Landesgesetz zur verlässlichen Finanzierung der Frauenhäuser", so Haude.
085-2014 jks 9. September 2014
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