Enorme Anstrengungen leisten Kirche und Caritas laut dem Landes-Caritasverband Bayern derzeit besonders in der Unterbringung und Betreuung unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge. "Rund 2.000 junge Menschen, die ohne Begleitung in unser Land geflüchtet sind, werden momentan durch Einrichtungen katholischer Träger in der Jugendhilfe begleitet", erklärt Landes-Caritasdirektor Prälat Bernhard Piendl. Die Caritas setze sich in zahlreichen Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe wie auch in den Flüchtlingsberatungsstellen professionell und verlässlich für diese Kinder und Jugendlichen ein: durch Unterkunft, sozialpädagogische Unterstützung und Hilfen der Lebenspraxis. Zudem biete die Caritas Bildungsangebote und psychotherapeutische Unterstützung für Betroffene.
Notwendig ist laut Piendl bei aller akuten Hilfe vor Ort auch der Blick auf die Ursachen weltweiter Flucht-Bewegungen: "Menschen verlassen nicht aus einer Laune heraus ihre Heimat, sondern aufgrund von Katastrophen, Ungerechtigkeit, Gewalt, Zerstörung, Verfolgung oder Armut. Diese Flucht-Ursachen gilt es langfristig anzugehen, damit Menschen in allen Regionen der Erde für sich und ihre Familien Chancen, Perspektiven und Zuversicht entwickeln können." Erhöhungen und ein effektiverer Einsatz der Mittel der Entwicklungshilfe sowie die Möglichkeit befristeter Arbeitsverträge für Zuwanderer in den deutschen Arbeitsmarkt seien Schritte in die richtige Richtung. Beim Gedanken der "Befähigung" setze besonders die Arbeit der Auslandsabteilung der Caritas an. "Es wird Menschen geholfen, sich selbst zu helfen. Bei Naturkatastrophen und Kriegen bedeutet das, neben der akuten Hilfe auch Wiederaufbau und Entwicklung zu begleiten." In sozialen Projekten würden zum Beispiel Kinder, alte und kranke sowie behinderte Menschen befähigt, selbst an der Gestaltung ihrer Zukunft mitzuwirken.