Für Reinhard Legner war die Suchtklinik des Diözesan-Caritasverbandes Regensburg in Haselbach keine Unbekannte. Seit Jahren ging er als Gast und Experte regelmäßig aus und ein. Er war gern gesehener Referent in der Fachklink. Von 1978-1988 war Legner zuletzt als Oberarzt im Bezirkskrankenhaus Mainkofen beschäftigt. Danach wechselte er zur Deutschen Rentenversicherung (DRV) Bayern Süd, die damals noch "Landesversicherungsanstalt Niederbayern-Oberpfalz" hieß. Im Wendejahr 1989 übernahm Legner die Leitung des dortigen Medizinischen Dienstes. Unter seine Verantwortlichkeit fielen die Standorte Landshut und München, sowie eine Gutachterstelle in Regensburg. Offiziell ging Dr. Reinhard Legner zum 30. Juni 2015 in den Ruhestand. "Aber ich kann und wollte mich noch nicht zur Ruhe setzen. Deshalb war die Möglichkeit in Haselbach zu arbeiten eine riesige Freude für mich", so der 65-Jährige. Zum 1. Juli übernahm er also die Position des leitenden Arztes an der Caritas-Fachklinik.
Den Ruf weiter stärken
"Ich kenne meine neuen Kollegen schon seit langer Zeit und habe deshalb schon sehr früh mitbekommen, welches angenehme und kollegiale Verhältnis hier in Haselbach herrscht", sagte Dr. Legner. Für ihn stehen die Patientinnen und Patienten der Fachklinik für Alkohol- und Medikamentenabhängige im Vordergrund. "Wir möchten den Menschen helfen, wieder ein Leben frei von Sucht und Abhängigkeiten zu führen", fasst er sein Programm zusammen. Legner ist verheiratet und Vater eines erwachsenen Sohnes.
Diözesan-Caritasdirektor Dr. Roland Batz und Caritas-Abteilungsleiter Stefan Schmidberger sind froh, dass sie "mit Herrn Dr. Legner einen erfahrenen Arzt an dieser Stelle gewinnen konnten, der für die Fachklinik eine weitere Bereicherung ist." Ein wichtiges Ziel wurde von der Verantwortlichen auch bereits ausgesprochen: "Die Klinik hat weit über die Region hinaus einen hervorragenden Ruf. Wir freuen uns, gemeinsam mit Herrn Dr. Legner daran zu arbeiten, diesem Ruf zum Wohle unserer Patientinnen und Patienten gerecht zu werden." Als ehemaliger medizinischer Leiter der Deutschen Rentenversicherung Bayern-Süd hat Dr. Legner seit vielen Jahren einen tiefen Einblick in die Abläufe der Caritas-Fachklinik Haselbach. Von der DRV Bayern-Süd wird jährlich ein Großteil der Behandlungskosten der Patienten übernommen.
Zwei verdiente Ärzte verabschiedet
Dr. Reinhard Legner folgt auf Dr. Sabine Leitner und Dr. Stefan Herpich. Die beiden Ärzte hatten seit 2013 das Amt gemeinsam inne. Aufgrund des arbeitsintensiven Spagats zwischen Praxistätigkeit und Engagement an der Klinik haben sich Leitner und Herpich dafür entschieden, ihre Tätigkeit in Haselbach niederzulegen. Die Fachklink-Leiterin Ingeborg Hebborn stellte bei der offiziellen Verabschiedung heraus, dass die beiden Mediziner "äußerst zuverlässig, umsichtig und fachlich höchst kompetent arbeiteten." Und sie fügte hinzu: "Sie brachten Gelassenheit und Ruhe auch bei schwierigen Diagnosen mit und saßen aufgrund ihrer beschränkten Zeitkapazitäten oft bis abends um sieben oder acht Uhr im Büro, um allen Anfragen und Untersuchungen gerecht zu werden." Besonders legendär in den Augen der Patienten und Kollegen waren die Methoden der beiden Ärzte, um die eigene Ruhe zu bewahren. Sabine Leitner hatte stets einen tibetanischen Gewürztee in Griffweite, während Stefan Herpich ein schier unerschöpfliches Schokoladen-Depot im Schrank hatte. Die Caritas dankte den beiden Ärzten für ihr Engagement und wünschte für die Zukunft alles Gute.