Zum zehnjährigen Bestehen des neuen Marien-Hauses dankte Hausleiterin Sabine Boms allen ehrenamtlichen und hauptamtlichen Mitarbeitenden für ihr Engagement.T. Kleinebrahm
Zum Jubiläumsgottesdienst bei schönstem Wetter im Marienpark würdigte Pfarrer Ludwig Verst das Marien-Haus als ein "Haus der Begegnung und des Brückenbauens zu den Menschen und in die Stadt hinein".
Hunderte Straelener Bürger wurden in dem 1929 zunächst als Krankenhaus errichteten Marien-Haus geboren. Heute genießen zahlreiche ältere Straelener im Marien-Haus einen aktiven Lebensabend in Gemeinschaft mit anderen Senioren und Mitbürgern. Eine, die die Entwicklung des neuen Marien-Hauses von Anfang an mit begleitet hat, ist Sabine Boms - seit 2017 Leiterin des Marien-Hauses. Schon als sie 2003 nach ihrer Ausbildung zur Altenpflegerin ins das alte Marien-Haus kam, gab es erste Überlegungen für einen Neubau. "Die Wohnbereiche hießen damals Brunnenhof, Blumenallee, Wiesengrund, Glockengasse und Mühlenviertel", erinnerte sich Sabine Boms. Allerdings war das Haus sehr verwinkelt und nicht mehr zeitgemäß. Die unterschiedlich großen Zimmer wurden teilweise als Doppelzimmer genutzt.
Im Herbst 2006 stellte die Caritas die Neubaupläne der Öffentlichkeit vor, kurz darauf begannen die Bauarbeiten und am 8. und 9. Mai 2009 schließlich zogen die 60 Bewohner vom alten ins neue Marien-Haus, wo sie fortan in sechs Hausgemeinschaften zusammenlebten. Zuerst zogen 30 Bewohner mit körperlichen Einschränkungen um, die dann in der oberen Etage des neuen Marien-Hauses wohnen. Einen Tag später die 30 an Demenz erkrankten Bewohner, die ins Erdgeschoss des Neubaus einzogen mit direktem Zugang zu den speziell für sie gestalteten Sinnesgärten.
"An die neue Wohnform in den Hausgemeinschaften mussten wir uns erst schrittweise gewöhnen", sagte Sabine Boms. Heute wolle aber niemand mehr das Hausgemeinschaftskonzept missen. Denn schon kurz nach dem Umzug zeigte sich, dass die Senioren in den Hausgemeinschaften förmlich aufblühten - einfach weil sie in den Hausgemeinschaften plötzlich die Möglichkeit hatten, ihren Tag aktiv mitzugestalten, mit zu kochen und Wäsche zu falten und vieles mehr.
Rund um das neue Marien-Haus wuchs in den folgenden Jahren der Marienpark, zu dem mittlerweile auch zwei Senioren-Wohngemeinschaften gehören, das Caritas-Centrum Straelen-Wachtendonk, das ambulante Pflegeteam und bis 2013 auch das Haus der Familie. Zentrales Element ist das Café Marienpark, in dem sich nicht nur die Anwohner aus dem Marienpark treffen, sondern auch Gäste von außerhalb. So ist der Marienpark mittlerweile ein lebendiger Ort, der nicht nur zum Kartoffelfest 2016 und zum großen Sommerfest 2018 zum Anziehungspunkt für die halbe Stadt wurde, sondern auch im täglichen Miteinander die Menschen rund um die Marienstraße verbindet.
Zum zehnjährigen Bestehen des neuen Marien-Hauses dankte Hausleiterin Sabine Boms allen Mitarbeitenden und Ehrenamtlichen des Haues für ihre Hilfsbereitschaft und ihr Engagement. "Ich freue mich, dass ich in einem so tollen Team arbeiten darf", sagte sie und fügte hinzu: "Mein Wunsch für die nächsten zehn Jahre ist es, dass das Marien-Haus ein Ort der Begegnung bleibt in dem weiterhin die Menschlichkeit im Vordergrund steht."