Sie will Barrieren im Verständnis der Sprache abbauen, ja überwinden helfen, damit auch Menschen mit geistigen Einschränkungen oder mit mangelnden Sprachkenntnissen Texte, behördliche Schreiben, Briefe oder Presstexte sowie Bücher leichter lesen und damit besser verstehen können . Dazu muss mehr können, als die deutsche Sprache zu beherrschen. Aber man kann es lernen.
Das Fach-Zentrum für Leichte Sprache der CAB Caritas Augsburg Betriebsträger gGmbH in Augsburg hat sich inzwischen bundesweit und darüber hinaus einen sehr guten Ruf erworben. So kamen auch aus Rom, Berlin, Hannover, Frankfurt und Bad Kreuznach nun Frauen und Männer nach Augsburg, um sich vom Fach-Zentrum zum Übersetzer bzw. zur Übersetzerin für Leichte Sprache ausbilden zu lassen.
Isabella von Luxburg kam aus Rom. Sie arbeitet dort als freiberufliche Lehrerin für Deutsch als Fremdsprache. "Mich fasziniert die deutsche Sprache. So interessierte ich mich für diese Form des Sprachausdrucks, die ich bislang nicht kannte", sagte sie. Gemeinsam mit den 15 weiteren Teilnehmerinnen und Teilnehmern hatte sie sich an sieben Tagen zu Übersetzern für die Leichte Sprache ausbilden lassen. Dabei lernten sie nicht nur grundlegendes Wissen über die Leichte Sprache, sondern auch gängige Texte in diese Sprachform zu übersetzen. Zudem lernten sie die Vorgaben für die Gestaltung von Texten und wie unerlässlich es ist, mit Prüfern der Leichten Sprache, als Betroffenen zusammenzuarbeiten. Nach dem Abschluss erhielten sie ein Zertifikat für ihre Ausbildung. Es bescheinigt ihnen, dass die Inhalte, die sie gelernt haben, den Qualitätsstandards des Netzwerkes Leiche Sprache e. V. unterliegen und das Fach-Zentrum zertifiziert ist.
Die beiden Journalistinnen Carmen Sorgler und Elisabeth Ehrhorn von der Agentur Pfiff - Presse-Frauen in Frankfurt hatten keine Mühe gescheut, an diesem Kurs teilnehmen zu können. "Wir müssen ohnehin immer darauf achten, verständlich und bürgernah zu schreiben", sagte Sorgler. Die Leichte Sprache bewertete ihre Kollegin Ehrhorn als die "Kür", "denn etwas leicht zu schreiben, ist gleichzeitig das Schwerste." Constanze Kobell aus München ist selbständige Redakteurin und engagiert sich bei der Partei der Grünen in Bayern für die Behindertenpolitik. "Ich hatte hier viel Spaß, mit den anderen Teilnehmern gemeinsam in die Leichte Sprache zu übersetzen. Da tat sich Nähe auf, Nähe zu Menschen, die sich schwer tun mit unserer gängigen oft komplizierten Ausdrucksweise." Heike Noss von der Regens-Wagner-Einrichtung in Hohenwart schloss sich dem Lob an das Fach-Zentrum Leichte Sprache der CAB in Augsburg an. "Ich denke, wir alle nehmen einen vollen Korb an Wissen und Anregungen sowie viel Positives mit."