„Ich hatte schon vor Augen, dass wir die Matratzen verteilen müssen.“ Für 71 Bewohnerinnen und Bewohner hatte er Matratzen besorgt, damit diese im Caritas-Seniorenzentrum Notburga in Neusäß-Westheim, Gasteinrichtung für das Antoniushaus, im schlimmsten Fall übernachten könnten. Doch all das wird nicht mehr gebraucht. Er und seine Assistentin Julia Böhm fangen um 19.30 Uhr an, die Rückbeförderung zu organisieren. „Die alten Menschen sind schon etwas unruhig geworden. Der Nachmittag war jetzt schon lang geworden. Sie wollen zurück.“ Und dann stand auf einmal der Bus vor „Notburga“. Kirsch und sein Team mussten den alten Menschen fast hinterherlaufen. Jede Frau und jeder Mann wollte so schnell wie möglich zurück „nach Hause.“
Seit 5.00 Uhr ist er mit seinem Team, den Pflegekräften und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Hauswirtschaft im Dienst. Der Empfang im Caritas-Seniorenzentrum Notburga in Neusäß-Westheim bereitet ihm auch am Abend noch große Freude. „Für jeden unser schwer pflegebedürftigen Bewohner wurde am Zimmer ein Namensschild mit Weihnachtsschmuck angebracht. Ich bin richtig dankbar. Das war richtig schön für uns alle.“
Die Fahrt ins „Schloss nach Neusäß“, wie er mit seinem Team etwas scherzhaft die Evakuierung am Morgen umschrieben hatte, war von nicht jedem ganz ohne Sorge gewesen. „Bei einzelnen spürte man das schon.“ Aber dann als Prälat Karlheinz Zerrle, der frühere Landes-Caritasdirektor gekommen sei und uns den Reisesegen spendete und den Bewohnerinnen und Bewohner Mut zusprach, da hat die Zuversicht überwogen.“
Am Abend, als etwas Hektik ausbrach, „weil der Bus schon da ist“, da blickt er wie seine Kollegen
Susanne Jonas, Einrichtungsleiterin des Caritas-Seniorenzentrums St.Hedwig in Königsbrunn, und Josef Tischmacher, Einrichtungsleiter des Augsburger Albertusheims, auf sehr gute Erfahrungen zurück. Die Stimmung war bei allen die meiste Zeit über durchweg positiv. „Es war ein enormer logistischer Aufwand. Aber ich bin so begeistert, wie alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sich einsetzten, kein Murren über die zusätzliche lange Arbeitszeit am Weihnachtsfeiertag“, so Jonas. Kirsch sagte am Abend: „Der Tag hat bewiesen: Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind krisentauglich.“ Auf jeden Fall wird keiner von ihnen den Tag ihrer Evakuierung schnell vergessen. „Dieses Weihnachtsfest wird uns ewig in Erinnerung bleiben“, sagte Susanne Jonas.