"Die Absicht der Bundesregierung, die Situation der Pflegenden zu verbessern, werden wir mit allen Kräften unterstützen", so Dr. Heil weiter. Allerdings ist es dem Verband zu wenig, die in der Pflege arbeitenden Menschen weiterhin nur in der Rolle der "Stillen Helden" zu sehen. Das Engagement aller in der Pflegebranche Arbeitenden muss von der Gesellschaft gesehen und anerkannt werden. Dazu gehören u.a. die Sicherstellung einer zeitgemäßen Ausbildung sowie die Reduzierung der zu hohen Arbeitsdichte. Ersteres wird mit der schon beschlossenen neuen Pflegeausbildung gewährleistet. Damit diese in 2020 starten kann, muss die Bundesregierung zügig eine auskömmliche Anschubfinanzierung und die noch fehlende Ausbildungs- und Prüfungsordnung auf den Weg bringen.
Ein wesentlicher Baustein zur Entlastung der Pflegekräfte ist die Befreiung von unnötiger Bürokratie. "Auch in der Pflege braucht es Bürokratie. Aber sie muss dem Menschen dienen, und darf nicht die Pflege selbst verdrängen." führt Dr. Heil hierzu aus. Im Koalitionsvertrag hat die Bundesregierung bereits mit der Zusammenlegung verschiedener Leistungen in einem jährlichen Entlastungsbudget einen wichtigen Schritt der Entbürokratisierung angekündigt. "Aber das ist nur eine Schneise in einem Dschungel von Vorschriften. Damit die hilfebedürftigen Menschen, Pflegekräfte und Ärzte, ja selbst die Mitarbeitenden der Krankenkassen nicht ihre Zeit und Energie verschwenden, um sich durch dieses Dickicht von Vorschriften und Verordnungen zu kämpfen, braucht es eine konsequente Ausdünnung und Neusortierung des Paragraphenwaldes." so der Vorsitzende des VKAD. Dass dies gelingen kann, hat das erfolgreiche Projekt zur Entbürokratisierung der Pflegedokumentation gezeigt. Deshalb fordert der VKAD, dass in der angekündigten "Konzertierten Aktion Pflege" Pflegende und Einrichtungsleitungen als Experten zum Thema Bürokratieabbau selbst zu Wort kommen.
Der VKAD wartet nun gespannt auf die für morgen angekündigte Regierungserklärung zur Gesundheitspolitik der aktuellen Wahlperiode. "Wir hoffen auf viele mutige Entscheidungen, damit sich die Pflegenden weiterhin für ihren Beruf begeistern können."