Man muss gar nicht viel fragen, schon nach kurzer Zeit ist klar: Zwischen diesen beiden Damen stimmt die Chemie. "Meine gute Fee" wird Wilma Maxwill eine halbe Stunde später sagen. Silke Paaßen ist gerührt. Aus Dankbarkeit streichelt sie der 83-Jährigen über den Handrücken. Diese wiederum entgegnet: "So ist es doch, wir sind froh, dass wir dich haben."
Silke Paaßen ist Hauswirtschaftskraft bei der Caritas. Seit fünf Jahren kümmert sie sich um Menschen wie Wilma Maxwill. "Eigentlich bin ich gelernte Floristin", sagt die 55 Jahre alte Gocherin. Nach einer langen Pause - Silke Paaßen hat vier Kinder bekommen - stieg sie vor elf Jahren wieder in ihren Beruf ein. Doch irgendwas hat ihr seitdem gefehlt: "Ich habe das Kümmern vermisst. Und als mir dann eine Freundin von der Möglichkeit der Hauswirtschaftskraft erzählte, wusste ich: Das ist genau das Richtige für mich."
Ein gut eingespieltes Team: Silke Paaßen (r.) ist Hauswirtschaftskraft bei Wilma Maxwill in Goch. Julia Lörcks
Als Hauswirtschaftskraft ist Silke Paaßen vor allem für ältere, hilfebedürftige Menschen mit Pflegegrad da. "Ich habe zwar auch Kunden, die das Angebot aus ihrer privaten Kasse bezahlen, doch das ist eher eine Ausnahme. Die meisten rechnen über die Pflegekasse ab", sagt Silke Paaßen. Vermittelt wird sie über den Caritas-Pflegestandort in Goch. "Immer wenn ein neuer Kunde oder eine neue Kundin wartet, bekomme ich einen Anruf vom Büro."
Silke Paaßen, die 20 Stunden in der Woche arbeitet, hat aktuell 17 Kunden. Bei den meisten kommt sie alle zwei Wochen für 80 Minuten. "Ich erledige alles, was anfällt. Bei dem einen geht es um die Grundreinigung, der andere möchte einkaufen gehen, der nächste wiederum, dass ich die Wäsche bügele. Ich richte mich ganz nach den individuellen Wünschen und Bedürfnissen." Das und vor allem das Persönliche gefalle ihr so sehr an dem Job. "Es gibt doch nichts Privateres als die eigenen vier Wände", sagt Silke Paaßen.
Zu Wilma Maxwill kommt Silke Paaßen bereits seit zweieinhalb Jahren. "Alles fing mit der Fußamputation meines Mannes an", berichtet die 83-Jährige und ergänzt: "Zuerst kam die Caritas für die Wundversorgung und dann Silke für unseren Haushalt." Anfangs, so sagt es Wilma Maxwill ganz ehrlich, sei sie skeptisch gewesen. "Ich habe doch immer alles allein geschafft. Doch heute möchte ich sie nicht mehr missen. Wir sind dicke zufrieden." Wilma Maxwill zeigt auf ihren Rücken und ihre Knie: "Ich kann mich einfach nicht mehr so gut bücken."
Info - Hauswirtschafskraft: So geht es
Wer sich für das Angebot der hauswirtschaftlichen Unterstützung interessiert, kann sich gerne bei der Mobilen Pflege in Goch unter Telefon 02823 88888 oder - je nach Wohnort - bei einem anderem Pflegestandort der Caritas Kleve melden. Infrage kommt das Angebot vor allem für ältere, hilfebedürftige Menschen mit einem Pflegegrad. "Wer möchte, kann die Leistung aber auch privat bezahlen, sagt Katrin Kempkes, stellvertretende Pflegdienstleiterin der Mobilen Pflege in Goch.
Wer das Team der Hauswirtschaftskräfte unterstützen möchte, kann sich ebenfalls gerne bei der Caritas melden. Weitere Infos und Auskünfte erteilt Katrin Kempkes unter 02823 88888.