Sport und Bewegung kann helfen, dass der Tag schneller verstreicht. Man wird aktiv und kann anderes anderswo tun. Die Werkstattgänger haben bereits ihr Sportprogramm. Warum sollten die Menschen mit den starken Einschränkungen in der Förderstätte nicht auch etwas an Sport betreiben können, fragte sich Diallo. Sie stammt aus dem Senegal. Ihr Grundsatz: Schwierigkeiten dürfen nicht überbewertet werden, und man muss manches einfach tun, damit etwas Wirklichkeit wird.
So fing sie an mit den Rollstuhlfahrern und einer Frau, die gehen kann, aus der Werkstätte rauszugehen und sich mehr als sonst zu bewegen. In der Werkstätte macht sie mit ihnen Bewegungsspiele. „Es freut mich einfach, in den Gesichtern lesen zu können, wie viel Spaß es ihnen macht“, erzählt sie. Ein guter Nebeneffekt für die Menschen in der Förderstätte ist, dass durch die sportlichen Aktivitäten die Zeit für sie schneller verrinnt. Für Werkstattgänger verstreicht die Zeit auch durch ihre Arbeit, die sie dort leisten. Menschen in den Förderstätten können hingegen nicht so viel Arbeit leisten wie in den Werkstätten, weshalb die Stunden, die sie dort verbringen, für sie zuweilen recht lang werden können.
Einem Rollstuhlfahrer macht inzwischen die Bewegung sogar so viel Spaß, dass er am liebsten nur noch
unterwegs sein möchte und man ihn immer wieder mal einfangen muss. Der größte Erfolg war für Diallo, dass ihr Sportteam am diesjährigen Firmenlauf im vergangenen Mail teilnahm – mit allen Rollies trotz des schlechten Wetters. „Natürlich haben sie nicht die Strecke geschafft. Aber es hat ihnen Spaß gemacht. Und darauf kommt es ja an“, erzählt Diallo begeistert.
Diallo will sich nun noch mehr pädagogisches Wissen aneignen und noch besser für ihre Arbeit in der Förderstätte qualifiziert sein will. Jetzt lässt sie sich zur Erzieherin ausbilden – neben ihrer Arbeit, drei Jahre lang und opfert dafür viele Wochenenden.