„Wir wollen und müssen unser Hilfeleistungssystem mit derzeit 1,7 Millionen Ehrenamtlichen in Deutschland und dessen Leistungsstärke erhalten“, wünscht sich der Vizepräsident des BBK Dr. Herzog. Ein Weg dorthin, soll nun über die Kindertageseinrichtungen erfolgen.
Unter dem Leitwort „Rettet die Retter“ hat deshalb jetzt Johannes Hintersberger vom Bayerischen Sozialministerium als Schirmherr gemeinsam mit Dr. Herzog und Günter Gsottberger von den Maltesern als Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der Augsburger Hilfsorganisationen das Pilotprojekt „Rettet die Retter“ in Schwaben gestartet. Alle Kindertageseinrichtungen im Regierungsbezirk Schwaben sind eingeladen, hierbei mitzumachen und ihre Erfahrungen an das BBK bzw. die Arbeitsgemeinschaft zurückzumelden. Dann soll es auf ganz Bayern und schließlich die gesamte Bundesrepublik Deutschland ausgedehnt werden.
Für dieses Projekt hat das BBK gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft der Augsburger Hilfsorganisationen einen Methodenkoffer entwickelt. Als roter Faden für die Arbeit mit dem Koffer befindet sich darin der Film „Rettet die Retter“. Hauptfiguren sind Marionetten der Augsburger Puppenkiste. Doch ein Film allein könne das Ziel nicht erreichen, betonte Dr. Herzog. Deshalb haben Studenten der Fachakademie für Sozialpädagogik am diako Augsburg unter der Leitung der Schulleiterin Dr. Irina Schumacher das pädagogische Begleitkonzept ausgearbeitet. Darin enthalten sind nicht nur pädagogische Tipps und Anregungen, sondern auch Mal-Vorlagen für Kinder. Im Koffer befindet sich auch die Puppe Tini, die Hauptfigur in dem Puppenkisten-Film. Diese Figur entstamme, so der Film, dem „hilfsbereiten Volk der Nobbel“ und müsse erst noch lernen, ein richtiger Retter zu werden. Seine Freunde - im Koffer kleine Aufstellfiguren - sind es, die auf ihn aufpassen und auf die er sich verlassen kann.
Als erster Vertreterin für die Kindertageseinrichtungen im Regierungsbezirk Schwaben hat Dr. Herzog den Methodenkoffer Mechtild Teuber vom Caritasverband für die Diözese Augsburg e. V. überreicht. Teuber vertrat als Leiterin des Referates Kindertageseinrichtungen des Diözesan-Caritasverbandes nicht nur die größte Anzahl von Kindertageseinrichtungen in Schwaben mit über 450 katholischen Kindertageseinrichtungen, sondern hatte das Projekt der Zusammenarbeit mit Kindertageseinrichtungen von Anfang an unterstützt.
Kern der Initiative ist es, den Kindern schon nahezubringen, dass Hilfe keineswegs automatisch kommt und dass Helfen einem selbst Freude bereiten kann, hatte Dr. Herzog in seinem Grußwort unterstrichen. „Mit diesem Projekt wollen wir einen Grundstein für ein späteres Engagement legen.“ Dirk Wurm setzt darauf, dass das Projekt „Rettet die Retter“ nicht nur die Kinder, sondern auch deren Eltern für den so wichtigen Dienst in Hilfsorganisationen sensibilisiert. „Diese Helfer fallen nicht so einfach vom Himmel.“ Auch Staatssekretär Hintersberger brach eine Lanze für das Ehrenamt. „Ohne das Ehrenamt gäbe es unsere Gesellschaft so nicht.“ Umso mehr schätzt er es, dass dank des Filmes der Augsburger Puppenkiste das Anliegen „echt und normal“ vermittelt wird und die Kinder spielerisch lernen, was es bedeutet, gemeinsam und zuverlässig jemandem zu helfen.
Infos und Kontakt:
Ansprechpartner für das Pilotprojekt „Rettet die Retter“ in Schwaben:
Günter Gsottberger (Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der Augsburger Hilfsorganisationen)
E-Mail: vorsitzender@augsburg-hilft.org
Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK).
Alexander Kraft
E-Mail: rettet-die-retter@bbk.bund.de
Weitere Infos unter: www.bbk.bund.de/rettetdieretter
Die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft der Augsburger Hilfsorganisationen sind: Arbeiter-Samariter-Bund (ASB), Bayerisches Rotes Kreuz, Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft e. V. (DRLG), Die Johanniter und die Malteser.