Mobbing und sexuelle Übergriffe (z. B. Versand von Nacktfotos an Mitschüler*innen) sind nicht selten.
Der Schwerpunkt des Projektes My digit@l life liegt auf einer Sensibilisierung für mögliche Probleme und auf der Stärkung der persönlichen Kompetenzen. Die Mädchen lernen Gefahren unterschiedlicher Apps kennen, sie beschäftigen sich mit der Frage, wie viel Zeit sie mit dem Smartphone verbringen, wie sie persönliche Daten schützen und wie sie auf Stalking bzw. Angriffe durch Fake-Profile reagieren.
"Zunächst hören wir den Mädchen zu", sagt die Caritas-Sozialpädagogin Lisa Schuppe. "Sie können von ihren Erfahrungen berichten - in geschütztem Rahmen. Wir stärken die Mädchen und geben Tipps. Mit wenigen Klicks ist z. B. einstellbar, dass andere ein Bild kommentieren können. Und wir raten zu einem Perspektivwechsel und stellen die Frage: Was glaubst Du eigentlich, weshalb jemand versucht, sich im Netz auf diese Weise zu profilieren?"
Auch die Sozialpädagogin Sandra Koschel leitet dieses Projekt. "Wichtig ist uns, dass wir nicht nur theoretisch arbeiten. Wir konnten den YouTuber Herr König gewinnen. Er wird den Mädchen von seinen Erfahrungen berichten, wie er mit blöden Kommentaren umgeht. Und wir planen Ausflüge, z. B. zur Spielemesse Gamescom. Letztlich geht es um die gesamte digitale Welt, in der sich junge Mädchen aufhalten."
Der Austausch der Teilnehmerinnen untereinander ist ebenso ein wichtiger Bestandteil des Projekts. In geschütztem Raum können sie ggf. über ihre Erfahrungen sprechen. Gemeinsame Ausflüge und Unternehmungen fördern die Gruppendynamik. Liegt eine Mediensucht vor, werden wir weitere pädagogische und ggf. therapeutische Maßnahmen empfehlen. Durch die Vernetzung der Dienste und Einrichtungen ist dies auf kurzem Weg möglich. Das Projekt wird gefördert durch Präventive Mittel im Sozialraum, die durch den Prozess "Jugendamt weiterentwickeln!" (JuWe) ermöglicht werden.
Interessierte Teilnehmerinnen können zu jedem Zeitpunkt einsteigen, sofern einer der insgesamt acht Plätze zur Verfügung steht.
Treffpunkt: Montags (alle zwei Wochen) im Caritas-Stadtteilzentrum St. Michael, Kornstr. 371, 28201 Bremen.
Ansprechpartnerinnen: Sandra Koschel (Tel. 0162 / 10 81 565) und Lisa Schuppe (Tel. 0162 / 10 68 662).