Fast geheilte Computerspielsüchtige sollten eigentlich jetzt soziale Kontakte aufbauen
Augsburg, 19.03.2020 (pca). Die Suchtfachambulanzen der Caritas im Bistum Augsburg haben ihre Gruppenangebote wie auch die persönliche Beratungsstunden abgesagt. Die Corona-Krise und die damit verbundenen staatlichen Anweisungen sind der Grund dafür.
Das Ziel ist wie überall, Kontakte zu vermeiden, damit sich der Virus nicht weiter verbreiten kann. Die Beratung läuft aber weiter - wenn auch nur über das Telefon. Im Allgemeinen entstehen dadurch keine Probleme. Die Betroffenen wissen ja selbst aus den Medien, warum die Verantwortlichen der Suchtfachambulanzen so entschieden haben. So ist es auch beim Drogenkontaktladen Café Connection der Caritas in Donauwörth.
Niels Pruin, Suchtberater bei der Caritas, macht sich insofern keine großen Sorgen. Was ihn allerdings als Leiter des Fachgebietes Medien- und Internetsucht des Caritasverbandes für die Diözese Augsburg umtreibt, sind seine Klienten z. B. mit einer Computerspielsucht. "Einige von ihnen sind schon länger bei uns in der Beratung und Begleitung und waren jetzt eigentlich soweit, ihre abgeschlossene digitale Welt zu verlassen, ins eigentliche Leben hinaus zu gehen. Jetzt werden sie aber wieder in ihre digitale Isolation zurückgestoßen." Pruin ruft sie am Telefon oder Handy an und fragt nach, wie es ihnen geht. "Viele sind jetzt leider wieder fast nur noch im Netz und haben ihre Spiele hervorgeholt." Pruin bedauert das sehr. "Auf jeden Fall bleibe ich dran", sagt er.