Chancen für Migranten
Um den Zugewanderten den Start in der neuen Heimat so gut es geht zu erleichtern, leisten vor allem die Wohlfahrtsverbände in ihren Integrationsberatungsstellen ein hohes Maß an Unterstützungsarbeit. Einen bedeutenden Stellenwert hat dabei das Schließen wertvoller Kooperationen - ein wichtiger Partner ist seit Jahren das Jobcenter Bremen. Kürzlich haben die Landesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege (LAG FW) Bremen und das Jobcenter eine Kooperationsvereinbarung getroffen, welche ein gemeinsames Ziel definiert: Die Verbesserung der Integrations- und Zukunftschancen von Menschen mit Migrationshintergrund.
Hintergrund der Kooperationsvereinbarung ist, dass etwa 30.000 Menschen mit Migrationshintergrund in Bremen Leistungen durch das Jobcenter beziehen, Tendenz steigend. Aufgrund der wachsenden Vielfalt der Zielgruppen von Migranten werden die Ansprüche an eine qualifizierte Beratung immer komplexer - eine engere Zusammenarbeit und Vernetzung zwischen den teilnehmenden Wohlfahrtsverbänden (AWO, Caritas, Diakonie, Deutsches Rotes Kreuz) und dem Jobcenter soll diesem Umstand nun gerecht werden.
Direkt im Erstgespräch sollen die Leistungsempfänger/-innen von nun an dahingehend angeleitet werden, eine zuständige Beratungsstelle aufzusuchen. Dort finden die Hilfesuchenden unter anderem Unterstützung bei Behördengängen und sie profitieren von einer Sozial- und Kompetenzanalyse zur Feststellung der persönlichen Ressourcen. Dabei soll ein reger Austausch mit dem Jobcenter über den Stand des jeweiligen Integrationsprozesses stattfinden - ein wichtiger Schritt, findet Lucyna Bogacki, Landeskoordinatorin für Migration für die LAG: "Wir alle freuen uns sehr auf die engere Zusammenarbeit. Beide Seiten können von einer guten Kooperation profitieren und werden entlastet."
Eine bessere Erreichbarkeit der Ansprechpartner, die regelmäßige Übermittlung aktueller Übersichten von Maßnahmen und bei Bedarf die Durchführung gemeinsamer Fallbesprechungen: Kurze Wege zwischen den Kooperationspartnern sollen den Integrationsprozess künftig für alle Beteiligten vereinfachen. Die Kooperationsvereinbarung entstand durch die Zusammenarbeit zwischen den Beraterinnen und Beratern der fünf Wohlfahrtsverbände und den Integrationsbeauftragten des Jobcenters. Unterzeichner der Vereinbarung sind die Geschäftsführer Dr. Burkhard Schiller (AWO Bremen), Dr. Jürgen Stein (Diakonisches Werk Bremen), Martin Böckmann (Caritasverband Bremen e. V.) und Jürgen Höptner (DRK Kreisverband Bremen e. V.) sowie Helmut Westkamp (Jobcenter Bremen). Die Weichen sind gestellt - für eine zukunftsweisende und strukturierte Integrationsbegleitung.