Norbert GerdingJulia Lörcks
Die Caritas Kleve hat einen neuen Caritasrat. Auf der Delegiertenversammlung, die am Abend des 22. Septembers im Pfarrheim St. Willibrord in Kellen getagt hat, wählten die 18 anwesenden Stimmberechtigten Brigitte Angenendt, Ulrich Bergmann, Birgit Fischer, Karl-Heinz Heuvelmann, Dr. Kurt Kreiten, Norbert Lamers, Andy Mulder und Johannes Peeters ins Gremium. Sie alle wurden wiedergewählt. Neu hinzu gewählt wurde Norbert Gerding - als geistlicher Vertreter im Caritasrat.
"Ich bedanke mich für das Vertrauen und freue mich auf den neu gewählten Caritasrat", sagte Ulrich Bergmann. Der ehemalige Berufssoldat aus Emmerich am Rhein hatte bislang den Vorsitz des Gremiums inne. Demzufolge stellte er auf der Delegiertenversammlung auch die Arbeit des vergangenen Jahres vor. Viermal hatte der Caritasrat im Jahr 2021 getagt und sich mit den verschiedenen Zukunftsthemen des Klever Wohlfahrtsverbandes beschäftigt - unter anderem ging es um die Tagespflege St. Vinzenz in Emmerich, um den geplanten Verwaltungsneubau an der Hoffmannallee in Kleve, um Leitlinien für den Umgang mit sexualisierter Gewalt an Minderjährigen sowie schutz- und hilfebedürftigen Erwachsenen. "Zudem werden auf jeder Sitzung die aktuellen Wirtschaftsdaten besprochen", berichtete Ulrich Bergmann.
Ulrich Bergmann berichtete über die Arbeit des Caritasrates.Julia Lörcks/Caritasverband Kleve e.V.
Spielraum für wirtschaftlich angespannte Zeiten
So auch auf der Delegiertenversammlung im Willibrord-Pfarrheim, wo Vorstand Rainer Borsch den Jahresabschluss des Caritasverbandes Kleve e.V. und der beiden Tochtergesellschaften vorstellte: "Wir haben das Jahr 2021 außerordentlich gut mit einem Plus von 2,06 Millionen Euro über alle Gesellschaften abgeschlossen." Dabei konnten sowohl der Caritasverband als auch die Caritas Altenhilfe St. Martinus gGmbH sowie die Palette Sozialservice gGmbH mit einem Jahresüberschuss abschließen. Ein Ergebnis, begünstigt auch durch den Corona-Rettungsschirm, das der Caritas Kleve in den vermutlich anstehenden, wirtschaftlich angespannten Zeiten einen gewissen Spielraum gewährt. "Wir wissen noch nicht, was in den nächsten Jahren auf uns zu kommt, aber wir haben zumindest einen ordentlichen Puffer erwirtschaftet", sagte Rainer Borsch und verwies damit auf das Eigenkapital des Caritasverbandes in Höhe von etwas über sieben Millionen Euro.
Rainer Borsch, Vorstand der Caritas Kleve, stellte der Delegiertenversammlung im Pfarrheim St. Willibrord in Kleve-Kellen den Jahresabschluss 2021 vor.Julia Lörcks/Caritasverband Kleve e.V.
Die weiteren Wirtschaftsdaten aus dem Jahr 2021: Trotz erheblicher Beeinträchtigungen durch die Corona-Pandemie konnten die Leistungen im Caritasverband in fast allen Bereichen gehalten oder gesteigert werden. Der Fachbereich Soziale Hilfen erwirtschaftete einen Umsatz von fast 3,7 Millionen Euro (2020: 3,3 Millionen Euro), der Fachbereich Pflege und Gesundheit einen Umsatz von 10,8 Millionen Euro (9,2 Millionen Euro) und der Fachbereich Kinder, Jugend und Familie einen Umsatz von 12 Millionen Euro (10,7 Millionen Euro). Auch beim Personal wuchs der Verband - von 646 auf 702 Mitarbeitende. Das sind 373,7 Vollzeitkräfte (2020: 351,2 VK). Wichtige Themen des Jahres waren das Projekt "Präventive Wohnungslosenhilfe" zusammen mit dem SkF Kreis Kleve, die zwei zusätzlichen Offenen Ganztagsschulen in Kellen und Rees sowie das neue "Corporate Design" des Verbandes und die Einführung einer neuer Software für alle Dienste der Caritas.
Zum Abschluss der Delegiertenversammlung stellten Anne-Kathrin Lehmann (l.) und Alexandra Daubner den Fachdienst „Gemeindecaritas/Ehrenamtskoordination“ vor.Julia Lörcks/Caritasverband Kleve e.V.
Zum Schluss der Delegiertenversammlung stellte sich der neu aufgestellte Fachdienst Gemeindecaritas/Ehrenamtskoordination vor. Fachdienstleiterin Anne-Kathrin Lehmann erläuterte die Aufgaben und Ziele des Bindegliedes zwischen der gemeindlichen und verbandlichen Caritas. Dabei wurde auch deutlich, dass das Thema "freiwilliges Engagement" immer wichtiger wird.
Info - Caritasrat und Delegiertenversammlung
Dem Caritasrat obliegt neben der Aufsicht und Kontrolle des Vorstands (Funktion eines Aufsichtsrates) die Entscheidung über verbandliche, politische und fachliche Fragen von besonderer Bedeutung. Zur Wahrnehmung dieser Aufgabe tritt der Caritasrat nach Satzung der Caritas Kleve mindestens viermal jährlich zusammen. In diesen Sitzungen berichtet der Vorstand und stellt Planungen sowie Jahresabschluss vor, die vom Caritasrat zu genehmigen sind. Die nächste, konstituierende Sitzung findet am 15. Dezember 2022 statt.
Die Mitglieder des Caritasrates werden von der Delegiertenversammlung für eine Amtszeit von sechs Jahren gewählt. Die Delegiertenversammlung ist das höchste beschlussfassende Verbandsorgan der Caritas Kleve. Sie tagt einmal im Jahr - in der Regel im September.