Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Augsburger Diözesan-Caritasverbandes würden diesen Dienst leisten, wo immer sie sich immer wieder neu um jeden Einzelnen mit seinem Schicksal, seinen Narben und Verwundungen kümmerten. "Sagen Sie deshalb jedem Menschen, Du bist sehr gut gedacht und wir helfen Dir, dies neu zu entdecken, immer wieder neu, auch wenn Du verzagt bist", meinte Generalvikar Heinrich in seiner Predigt im Festgottesdienst in der Augsburger Ulrichsbasilika aus Anlass des Neujahresempfanges des Diözesan-Caritasverbandes. Generalvikar Heinrich ist auch Caritasratsvorsitzender des Caritasverbandes für die Diözese Augsburg e. V. .
In Anspielung auf den Werbeslogan "Hirmer kann Mann" der Bekleidungsmarke sagte der Generalvikar: "Gott kann Mensch." Er wisse, was uns gut tut, was uns verletzt, was uns krank macht, Gotte kenne auch die innersten Windungen des Menschen. Gott sei zu Weihnachten wahrhaft Mensch geworden. "Er hat sich nicht nur als Mensch verkleidet", so der Generalvikar. Indem sich die Caritas und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dem Menschen in seiner Not zuwende, ihm Gottes Barmherzigkeit spüren lasse, dort gelte "Caritas kann Mensch". Der Caritasratsvorsitzende und Generalvikar Heinrich appellierte deshalb an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Caritas Gott zu vertrauen "und sich immer wieder neue von ihm Rückendeckung geben zu lassen." Geschehe das nicht, "werden Sie zu reinen sozialen Machern."
Diözesan-Caritasdirektor Domkapitular Dr. Andreas Magg widmete sich in seinem Impuls zu Beginn des Empfangs im Haus St. Ulrich der Frage, ob die Frage "Was ist Gott?" richtig gestellt sei. Er nahm eine Umfrage der Süddeutschen Zeitung zum Anlass und stellte daraus einzelne Aussagen vor. "Was ist Gott?" - diese Frage greife viel zu kurz, weil sie in sich die Gefahr berge, belanglose Antworten zu geben. Entscheidend für jeden Menschen selbst, auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Caritas, sei hingegen vielmehr die Frage "Wer ist Gott für mich?". Dieser Frage müsse man sich immer wieder neu stellen, weil sie die Frage sei, die eine Handlung, eine Entscheidung als Antwort erfordere.
Der Caritasverband für die Diözese Augsburg e. V. nutzte den Neujahresempfang auch dazu, die eigene Kampagne für dieses Jahr vorzustellen. Deren Motto lautet "Caritas. Energie für Menschen in Not." Papst Franziskus habe in seinem apostolischen Schreiben "Misericordia et Misera" zum Abschluss des außerordentlichen Heiligen Jahres der Barmherzigkeit die Kirche dazu eingeladen, den Weg der Barmherzigkeit auch in Zukunft weiterzugehen. Barmherzigkeit erneuere und erlöse den Menschen. Dort, wo der Mensch die Erfahrung mache "Ich bin geliebt, daher lebe ich", werde er zu einem neuen Leben geboren. "Wo Menschen sich für andere einsetzen, ihm seine Wertschätzung spüren lassen, ihm zu einem Neuanfang verhelfen, dort schenken Sie diesem Menschen eine neue Energie, eine neue Lebenskraft", sagte Bernhard Gattner, Leiter der Öffentlichkeitsarbeit des Diözesan-Caritasverbandes zu seinen Kolleginnen und Kollegen bei der Vorstellung des Mottos. Das betreffe alle Menschen, ob arm, überschuldet, suchtkrank, psychisch krank, jung oder alt, ob Deutscher oder Flüchtling. Caritas schenke diesen Menschen neue "Energie" und halte damit den Sinn für Solidarität und Verantwortung gegenüber den anderen, den Mitmenschen aufrecht. Zwei gezeichnete Figuren, eine Frau und ein Mann, reichen sich auf dem Plakatmotiv die Hand, um sich voneinander helfen zu lassen, aber auch um gemeinsam zu helfen. In diesem Miteinander entsteht Energie, die durch eine Glühbirne mit einem roten Herzen in ihrer Mitte versinnbildlicht wird.
Ein guter Anlass war der Neujahresempfang für Diözesan-Caritasdirektor Dr. Magg auch, langjährige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu ehren. Insgesamt 14 Frauen und Männer erhielten neben den Ehrenzeichen in Silber für 15 Jahre Mitarbeit bzw. Gold für 25 Jahre Mitarbeit auch jeweils einen Blumenstrauß. Diözesan-Caritasdirektor Dr. Magg dankte allen für deren engagierte Mitarbeit, für all deren Ideen und Anregungen und Loyalität gegenüber dem Anliegen der Caritas.