Pfarrdechant Johannes BüllCaritas Steinfurt
Der Vorsitzende des Caritasverbandes, Pfarrdechant Johannes Büll, begrüßte die Delegierten und betonte, dass "im Mittelpunkt all unserer Bemühungen und unserer Hilfsangebote immer der Mensch steht. Der braucht konkrete, spürbare Hilfe. Und die geht nicht ausschließlich virtuell, die braucht oft auch Präsenz", erklärte Pfarrdechant Büll vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie. Bezugnehmend auf das diesjährige Caritas-Motto "Das machen wir gemeinsam" betonte Pfarrdechant Büll, dass die Vielfältigkeit der Hilfsangebote und die Vielzahl der Helfenden bei der Caritas Vieles erst möglich macht. "Das gelingt nämlich nur durch ein gutes und vertrauensvolles Miteinander." Auch für die Zusammenarbeit von Caritas und Kirche und den Pfarreien vor Ort ist das Motto ein guter Gedanke, "denn die Caritas ermöglicht viele Hilfsangebote für Menschen, die unsere Pfarreien alleine gar nicht stemmen können."
Turnusmäßig wurden die Gremien des Caritasverbandes Steinfurt e.V., der Vorstand und der Caritasrat, sowie die Aufsichtsräte der beiden Töchter, Domus Caritas gGmbH und Tectum Caritas gGmbH, für sechs Jahre neu gewählt.Caritas Steinfurt
Turnusmäßig wurden die Gremien des Caritasverbandes Steinfurt e.V., der Vorstand und der Caritasrat, sowie die Aufsichtsräte der beiden Töchter, Domus Caritas gGmbH und Tectum Caritas gGmbH, für sechs Jahre neu gewählt. Die Delegiertenversammlung wählte in den Vorstand: Birgit Bettmer, Dr. Franz-Josef Brinkmann, Pfarrdechant Johannes Büll, Paul Janocha und Dirk Tombült. Die Delegiertenversammlung wählte in den Caritasrat: Klaus Grummel, Pfarrer Stefan Hörstrup, Martin Lücker, Uwe Schmitz-Klüner und Max Tiemann. Für den Aufsichtsrat der Domus Caritas gGmbH wurden von der Delegiertenversammlung vorgeschlagen: Gabriele Becks, Peter Gaux, Joachim Schmitz, Monika Wiening und Werner Spieker. Für den Aufsichtsrat der Tectum Caritas gGmbH wurden von der Delegiertenversammlung vorgeschlagen: Marita Kajüter, Ralf Laumann, Rolf Niewöhner, Franz Ruhwinkel und Hermann-Josef Woltering.
Wurden für ihre langjährige, ehrenamtliche Mitarbeit in den Gremien des Caritasverbandes Steinfurt geehrt (von links): Petra Efker, Angelika Brinkmann, Franz Leusbrock, Reinhard Thier und Heinz Fehren.Caritas Steinfurt
Die beiden Geschäftsführer des Caritasverbandes Steinfurt, Burkhard Baumann und Gregor Wortmann, resümierten das Geschäftsjahr 2020 und stellten inhaltliche Schwerpunkte der Verbandsarbeit vor. Von besonderem Interesse war der geplante Neubau der Geschäftsstelle gegenüber der zurück gebauten Kirche St. Mariä Himmelfahrt in Steinfurt-Borghorst - "ein kirchlich geprägter Ort" -, für den ein Architekturbüro gewonnen und ein Bauausschuss bestehend aus Mitgliedern des Vorstandes, des Caritasrates und der beiden Aufsichtsräte sowie den beiden Geschäftsführern gebildet wurde. "Wenn alles gut geht, ist mit einem Baubeginn für Mitte 2022 und einer Fertigstellung für Ende 2023 zu rechnen", erklärte Baumann.
Eine Analyse des Ehrenamtes in den Einrichtungen des Caritasverbandes hat unter anderem zum Aufbau einer Stellenbörse für Ehrenamtliche auf der Homepage des Caritasverbandes geführt, berichtete Burkhard Baumann über die Arbeit des übergreifenden Fachbereichs Gemeindecaritas. Zudem ist seit letztem Jahr die youngcaritas Steinfurt bei "Instagram" online. "Einige von Ihnen folgen dort schon den Themen der 'jungen Caritas'. Es geht um Engagement, Nachhaltigkeit, religiöse Informationen und Politik. Außerdem unterstützt der Fachbereich die Firmkatechese in Nordwalde, Horstmar und Ochtrup mit dem Ziel, junge Menschen zu karitativem und gesellschaftlichem Engagement einzuladen und die Verbindung zwischen den Gemeinden und dem Caritasverband zu stärken", erläuterte Baumann.
Im Folgenden berichtete der Geschäftsführer über die Entwicklungen im vergangenen Jahr, zunächst in den offenen Beratungsdiensten, nämlich der Suchtberatung, der Familienberatung bei Trennung und Scheidung und im Betreuungsverein, und dann im Bereich der Altenhilfe. Bei den offenen Angeboten fiel die Anzahl der Beratungen in 2020 wegen der Corona-Pandemie erwartungsgemäß geringer aus, als gewohnt. Die Auslastung in den stationären Einrichtungen war dagegen weiterhin gut, ist aber - ebenfalls durch die Corona-Pandemie bedingt - leicht zurückgegangen. "Aber auch in Pandemie-Zeiten findet Betreuung und Seelsorge statt", betonte Burkhard Baumann entgegen mancher, öffentlicher Wahrnehmungen. "So erfreuten etwa das Entenküken Alfred und die Alpakas Pepe und Jakob so manches Bewohnerherz im St. Ida-Haus in Metelen."
Aufgrund der aus der kommunalen Pflegeplanung abgeleiteten zusätzlichen Bedarfe an stationären Pflegeplätzen plant die Domus Caritas gGmbH weitere Einrichtungen in Steinfurt-Borghorst und Altenberge. Der Baubeginn für diese Einrichtungen ist für Ende 2021 beziehungsweise Mitte 2022 geplant. Im Bereich der (Senioren-) Tagespflege (SenTa) sind zwei neue Einrichtungen in Horstmar und in Laer dazu gekommen. Die SenTa in Horstmar hat nach einjähriger Bauzeit den Betrieb im Februar 2021 aufgenommen und die SenTa in Laer ist Anfang September 2021 eröffnet worden. Die SenTa in Steinfurt-Borghorst feierte bereits ihr zehnjähriges Bestehen.
Seit April 2021 stellt die Bereitstellung eines eigenen Hausnotruf-Dienstes ein neues Handlungsfeld der Domus Caritas dar. "Mit unserem Hausnotruf wird ermöglicht, dass jeder, der durch Alter, Krankheit oder Behinderung im Notfall auf Hilfe angewiesen ist, rund um die Uhr direkt einen Ansprechpartner bekommt", erklärte Burkhard Baumann. "Für die Domus Caritas ist dies auch ein Einstieg in die weiteren technischen Entwicklungen im Sinne von 'Ambient Assisted Living' (AAL) beziehungsweise 'smart home'. Ein wichtiges Zukunftsfeld!", so der Geschäftsführer.
"Wir sind bestrebt, die Angebotsstruktur der Tectum Caritas weiterzuentwickeln und 'weiße Flecken' auf der Landkarte zu bearbeiten. Dies ist etwa durch die Inbetriebnahme des Tectum-Wohnhauses in Altenberge im Sommer 2020 erfolgt, wo es nun erstmals ein Wohnangebot für Menschen mit Behinderungen gibt", berichtete Gregor Wortmann, Geschäftsführer der Tectum Caritas gGmbH, die die Einrichtungen im Bereich der Behindertenhilfe trägt.
Wortmann schilderte den bisherigen Weg der Einrichtungen und Dienste der Tectum Caritas durch die Corona-Pandemie. Aktuell erfolgen bereits erste Booster-Impfungen in den Wohnbereichen. Die Impfbereitschaft ist sowohl bei Klientinnen und Klienten als auch bei den Mitarbeitenden sehr hoch und man hoffe, "mit regelmäßig überprüften Konzepten und einer sehr engagierten Mitarbeiterschaft auch weiter gut durch die Krise zu kommen."
Zu den Entwicklungen in den einzelnen Bereichen der Tectum Caritas im vergangenen Jahr hob der Geschäftsführer hervor, dass das Leistungsangebot der Caritaswerkstätten Langenhorst in Richtung der Integration auf den allgemeinen Arbeitsmarkt weiter ergänzt werden konnte. "Ein neues, attraktives Feld ist beispielsweise die Durchführung der Pflichtprüfungen für elektrische Geräte, die für Firmen und Organisationen vorgeschrieben sind." Zudem berichtete Wortmann über diverse Umbauten und Anschaffungen an den verschiedenen Standorten der Caritaswerkstätten.
In der St.-Elisabeth-Schule ist die Anzahl der Schülerinnen und Schüler von zuletzt 216 auf 234 Schülerinnen und Schüler angewachsen, was zwei weitere Klassen erforderlich macht. Im Bereich der Wohnangebote der Tectum Caritas ist die Errichtung eines Apartmenthauses für das Ambulant Betreute Wohnen für acht Personen in Laer geplant. Die Leitungsstelle im Wohnen am Irisgarten wurde neu besetzt. Anneli Paulsen, bereits langjährig in der Stellvertretung erfahren, leitet seit Juni 2021 die Einrichtung in Steinfurt-Burgsteinfurt.
Pfarrer Stefan HörstrupCaritas Steinfurt
Alexander Schmidt von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft "Solidaris-Revisions GmbH" informierte die Delegiertenversammlung über die wirtschaftliche Entwicklung des Caritasverbandes und seiner Tochtergesellschaften, der Domus Caritas gGmbH (Altenhilfe) und der Tectum Caritas gGmbH (Behindertenhilfe). Für den Jahresabschluss wurde der uneingeschränkte Bestätigungsvermerk erteilt. Auch Pfarrer Stefan Hörstrup, der Vorsitzende des für Beratung und Kontrolle der Vereinsorgane zuständigen Caritasrates, bestätigte die einwandfreie Arbeit von Vorstand und Geschäftsführung.
Der Caritasverband Steinfurt e.V. sowie seine Tochtergesellschaften, Domus Caritas gGmbH und Tectum Caritas gGmbH, versorgen in der Region rund 3.180 Klientinnen und Klienten. Schwerpunkte der Arbeit sind die Bereiche Altenhilfe und Behindertenhilfe mit ambulanten und stationären Angeboten. Rund 1.370 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind beruflich für den Caritasverband tätig. Unterstützend engagieren sich zahlreiche Menschen ehrenamtlich in den verschiedenen Bereichen.