Jetzt ist ein neues EU-Projekt gestartet, in dem gemeinsam mehr als 700 arbeitslose und arbeitssuchende Menschen qualifiziert und auf dem Weg in die Selbständigkeit unterstützt werden sollen. Zurück gegriffen werden kann dabei auf Erfahrungen aus einem im Herbst 2013 abgeschlossenen Projekt. "Diesmal nehmen wir neben Langzeitarbeitslosen insbesondere auch Menschen auf, die in der Landwirtschaft kein Auskommen mehr haben", erklärt Iasis Caritasdirektor Egidiu Condac, den neuen Ansatz.
Zudem geht es nicht mehr nur um Aus- und Fortbildung, sondern auch um Buchhaltung und Steuerrecht für diejenigen, die sich zum Beispiel als Masseure selbständig machen wollen. Dazu sind jetzt erstmals Referenten des Diözesancaritasverbandes zu einer Unterrichtswoche nach Rumänien gereist. Im April 2015 wird sich eine Gruppe aus dem osteuropäischen Land die Praxis in der Diözese Münster anschauen.
Rumänien kämpft seit der Wende mit hoher Arbeitslosigkeit und hat gleichzeitig einen hohen Bedarf an pflegerischen Kräften. Dementsprechend liegt hier der Schwerpunkt des Projekts. 480 Altenpfleger und 40 Krankenschwestern sollen ausgebildet beziehungsweise weiter qualifiziert werden. Krankenschwestern, erklärt Condac, werden bislang nur im medizinischen Bereich eingesetzt: "Für die Pflege gibt es eigene Kräfte." Im Kurs des Projekts werden sie in 720 Stunden auch für den Pflegebereich geschult.
Hierzu waren Hedwig Overhoff, ehemalige Referentin Sozialpflegerische Dienste im Diözesancaritasverband, Projektkoordinator Bernhold Möllenhoff und der Leiter der Sozialstationen der Caritas Emsdetten-Greven, Ansgar Kaul, nach Iasi gereist. Eine Woche lang unterrichteten sie dort die Teilnehmer. Zwei weitere Durchgänge sind noch geplant. Der Diözesancaritasverband verfügt in diesem Fachgebiet über große Erfahrung aus den Weiterbildungen für Stationsleitungen.
Angelegt ist das Projekt auf 18 Monate. Ausgewertet werden die Ergebnisse auf einer Abschlusskonferenz im September 2015. Dann, so hofft Egidiu Condac, soll es auch gelungen sein, zumindest einen guten Teil der Teilnehmer in Arbeit vermittelt oder den Start in die Selbständigkeit ermöglicht zu haben.
075-2014 (hgw) 1. August 2014