Die beiden kirchlichen Wohlfahrtsverbände verbindet seit 2009 ein gemeinsames Projekt: Die Caritas Fulda hilft dem Schwesterverband jenseits der polnischen und slowakischen Ostgrenze am Fuße der Karpaten beim Aufbau von Hilfsangeboten für behinderte Menschen und ihre Angehörigen. Das so in Iwano-Frankiwsk entstehende „Zentrum für Freizeitgestaltung und soziale Rehabilitation“ soll jungen Menschen mit Behinderung und ihren Familien umfassende Betreuung und adäquate Werkstatt-Arbeitsplätze bieten. Zudem will die westukrainische Caritas durch vielseitige Öffentlichkeitsarbeit den Betroffenen und ihren Familien einen in Osteuropa noch vielerorts fehlenden gesellschaftlichen Rückhalt geben.
Zu der vereinbarten deutsch-ukrainischen Kooperation gehört neben der finanziellen Unterstützung auch ein intensiver fachlicher Austausch. Im Zuge dessen besichtigte die ukrainische Caritas-Delegation, zu der neben Caritasdirektor Pfarrer Volodymyr Chorniy und Geschäftsführerin Natalia Kozakevych auch mehrere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Behindertenhilfe gehörten, bei ihrem Aufenthalt die Werkstätten in Fulda und Haselstein und sprach mit Betreuern und Mitarbeitern der Einrichtungen. Ziele der Exkursionen waren auch die Wohnheime und die Tagesbetreuung für ältere und nicht arbeitsfähige behinderte Menschen. Dabei ging es um einen umfassenden Einblick in die Organisation der Behindertenhilfe insgesamt, in die Methoden der Betreuungsarbeit, in die Produktpalette der Werkstätten und die flankierenden Maßnahmen zur Rehabilitation der behinderten Mitarbeiter. Auch mit den verschiedenen praktizierten Wohnformen in der Behindertenhilfe setzen sich die osteuropäischen Gäste intensiv auseinander.

Caritas-Vertreter aus der Ukraine umfassenden
Einblick in die Arbeitsfelder der behinderten
Mitarbeiter. Unser Bild entstand in der Caritas-Haupt-
werkstatt in der Fuldaer St.-Vinzenz-Straße.
(C. Scharf/Caritas FD)
Caritasdirektor Chorniy zeigte sich abschließend sehr erfreut über das Ergebnis des Besuches. „Wir sind sehr dankbar, dass wir dies alles sehen durften“, unterstrich er. „Wir haben viele gute Ideen aufgenommen und werden uns bemühen, Ihre tiefgreifende Arbeit auch bei uns so zu verwirklichen, dass Menschen mit Behinderung ein selbstbestimmtes und zufriedenes Leben führen können.“
Diözesan-Caritasdirektor Dr. Markus Juch betonte bei der Verabschiedung, dass ihm gerade der Gedanke des gegenseitigen Austausches bei der Kooperation am Herzen läge. „Das ist keine einseitige Partnerschaft“, unterstrich er. „Auch wir durften schon viel von Ihnen lernen in Bezug auf den Umgang mit Ihnen anvertrauten behinderten Menschen, als wir im Frühjahr in Iwano-Frankiwsk zu Gast waren. Zudem ist es ganz im Sinne des weltumspannenden Caritas-Gedankens, wenn die Verbände in verschiedenen Ländern ihre Erfahrungen austauschen und sich zu Kooperationen zusammenschließen, damit ihre Hilfe für die Bedürftigen stetig weiter optimiert wird.“
„Offizieller Termin“ im Rahmen des Besuches der ukrainischen Delegation war ein Arbeitsessen mit dem Generalvikar des Bistums, Prof. Dr. Gerhard Stanke, und Prälat Dr. Lucian Lamza vom Bistumsreferat für weltkirchliche Aufgaben. Die Caritasdirektoren der Verbände von Fulda und Iwano-Frankiwsk sicherten sich zu, den fachlichen Kontakt zu pflegen und die Partnerschaft in den kommenden Jahren weiter ausbauen zu wollen.
Die Caritas Fulda sammelt für den Aufbau der Behindertenhilfe in Iwano-Frankiwsk Spenden.
Überweisungen unter dem Stichwort "
Ukraine
" bitte auf das
Caritas-Spendenkonto Nr. 220 bei der
Sparkasse Fulda,
BLZ 530 501 80
Auf Wunsch erfolgt die Ausstellung einer Spendenquittung.