Caritas-Vorstand Rainer Borsch und Ulrich Bergmann, Vorsitzender des Caritasrates stellten ihre Berichte vor.Julia Lörcks
Der Caritasverband Kleve e.V. schloss das Jahr 2023 mit einem Plus von 658.202,90 Euro ab - nach einem Verlust von rund 200.000 Euro im Jahr 2022. Das gab Vorstand Rainer Borsch auf der Delegiertenversammlung, dem höchsten Gremium des Verbandes, bekannt. "Wir freuen uns über dieses Ergebnis - vor allem weil es lange Zeit nicht vorherzusehen war", sagte Vorstand Rainer Borsch.
Das hängt zum einen mit den hohen Personalausfallzeiten und zum anderen mit den gestiegenen Personalkosten zusammen. "Manche Verträge wurden erst auf den letzten Meter angepasst", berichtete Rainer Borsch und ergänzte: "Trotzdem konnten wir in fast allen Bereichen die Leistungen halten oder sogar steigern - im Fachbereich Soziale Hilfen von 4,4 auf 4,9 Millionen Euro, im Fachbereich Pflege und Gesundheit von 9,8 auf 10,5 Millionen Euro und im Fachbereich Kinder, Jugend und Familie von 11,9 auf 13,5 Millionen Euro." Dafür gab es nicht nur Lob für den Vorstand, das sei ebenso der Verdienst aller Beschäftigten. Ulrich Bergmann, Vorsitzender des Caritasrates, sagte: "Wir bedanken uns bei Martina Hoferichter, die uns als Leiterin der Zentralen Dienste Jahr für Jahr die Zahlen vorstellt, und natürlich bei allen hauptamtlichen und ehrenamtlichen Mitarbeitenden der Caritas. Sie sind die Grundlage und die Säule, die wir haben."
Neben den wirtschaftlichen Zahlen stellte Vorstand Rainer Borsch auch die Besonderheiten des Jahres 2023 vor - der Bezug des Beratungszentrum am Neumarkt in Emmerich am Rhein, der Beginn des Erweiterungsbaus an der Hoffmannallee in Kleve, der gemeinsame Jahresempfang mit dem Caritasverband Geldern-Kevelaer e.V. zum Thema "Klimaschutz, der allen nutzt" mit Weihbischof Rolf Lohmann und NRW-Umweltministerin a.D. Bärbel Höhn in Kevelaer und die erfolgreiche Kinospot-Premiere der Caritas Kleve. "Dass der Deutsche Caritasverband unseren Spot dann auch noch überregional als Weihnachtspost verschickt hat, hat mich natürlich besonders gefreut", sagte Rainer Borsch, der auch die negativen Seiten des Jahres nicht verschwieg. "Leider mussten wir die Fachberatung Sprach-Kita einstellen und den Palette-Betrieb in Kleve und Emmerich am Rhein zum Jahresende schließen."
Ehe der Caritasrat entlastet wurde, blickte Ulrich Bergmann auch noch einmal auf das aktuelle Wirtschaftsjahr: "Der Wirtschafts- und Investitionsplan 2024 wurde im Dezember 2022 mit einem Minus von fast 64.000 Euro vom Caritasrat verabschiedet. Aber nach allem, was ich bislang gesehen habe, glaube ich nicht mehr an rote Zahlen. Im Gegenteil, ich denke, sie werden wieder schwarz werden."
Vor der Delegiertenversammlung wurden die Räumlichkeiten der Caritas-Tagespflege St. Vinzenz in Emmerich am Rhein besichtigt.Julia Lörcks/Caritasverband Kleve e.V.
Getagt hatte die Delegiertenversammlung diesmal in der Caritas-Tagespflege St. Vinzenz in Emmerich am Rhein. Bevor die Versammlung startete, zeigte Einrichtungsleiterin Jennifer van Holt den Interessierten die Räumlichkeiten - vom Eingangsbereich über die Küche und den Speisesaal bis hin zum großen Gemeinschaftsraum, den Ruheräumen und der Terrasse mit Blick auf den Rhein. Wer mochte, konnte in den Schlafsesseln auch einmal Probeliegen. "Wir haben 16 Plätze und können bei Bedarf bis zu 19 Personen täglich von 8.30 bis 16.30 Uhr betreuen", berichtete Jennifer van Holt. Mittlerweile sei die Tagespflege vier Jahre alt und erfreue sich in der Stadt größter Beliebtheit.