"Dieses Mittel kann und wird Menschenleben retten", davon ist die Diplom-Sozialpädagogin Maria Schmelz vom Talk Inn überzeugt. "Wir wünschen uns schon lange, dass das Medikament Naloxon im Drogennotfall eingesetzt werden darf." Noch kann das Projekt in Kempten nicht gestartet werden. Nachdem sich nun die politischen Rahmenbedingungen geändert hätten, "können wir nun prüfen, wie wir dieses Projekt auch hier auf die Beine stellen können", so die Caritas-Drogenberaterin.
Schmelz weist darauf hin, dass auch in der Kemptener Region drogengebrauchende Menschen sterben, denen mit Naloxon geholfen werden könnte. Im südschwäbischen Raum mussten 2016 16 Drogentodesfälle beklagt werden, davon allein in Kempten vier und im Landkreis Oberallgäu drei. Im ersten Halbjahr 2017 waren es im Bereich des Polizeipräsidium Schwaben Süd/West schon acht. Das Medikament Naloxon kann in einer Akutsituation einem Menschen, der Opiate überdosiert eingenommen hat, das Leben retten. Die Mehrheit im Bayerischen Landtag, die von der CSU gestellt wird, hat nun den Weg frei gemacht, den Einsatz von Naloxon in Modellprojekten zu testen, wie in der Presse berichtet wurde. Die anderen Parteien wie SPD und Grüne hatten diese Möglichkeit schon länger gefordert.