Außen wie Innen wurden die Umbau-Maßnahmen genau "unter die Lupe" genommen.(c) Caritas FRG / Claudia M. Grimsmann
Waldkirchen. Im Herbst des vergangenen Jahres war unter Trägerschaft des Kreis-Caritasverbandes FRG die Clearing- und Inobhutnahme-Stelle an den Start gegangen. Viel musste anfangs noch improvisiert werden. Jetzt sind in den beiden Gebäuden auf nahezu 1.300 qm Schulungs-, Büro- und Wohnräume für im Schnitt 40 Jugendliche vor Ort und deren Betreuer entstanden. Jetzt entsprechen die beiden Gebäude den Vorgaben für stationären Jugendhilfe-Einrichtung in Bayern: Von der Wasch- bis hin zur Wohnküche.
Selbst ist der Mann: Eigenverantwortlich kümmern sich die Jugendlichen um Ordnung und pfleglichen Umgang mit der Ausstattung im Christophorus Haus - nicht nur in den eigenen Zimmern.(c) Caritas FRG / Claudia M. Grimsmann
Vergangene Woche hat sich der FRG-Landrat selbst von der Umsetzung der Baumaßnahme mit seinem Team überzeugt. Sein Resümee: "Ich kann mich bei meinen Mitarbeitern für das hohe persönliche Engagement für einen wirklich zeitkritischen Baufortschritt nur bedanken!", lobte Gruber.
Das Christophorus Haus
Mittagessen: Feste Essenszeiten gehörten dazu die Jugendlichen wieder an eine Tagesstruktur zu gewöhnen. Die Handschuhe trägt der Junge, weil er seine Brandverletzungen, die er sich auf der Flucht zugezogen hatte, besser abheilen können.(c) Caritas FRG / Claudia M. Grimsmann
Ohne erwachsene Begleitung machten sich die vielen aufgegriffenen Jugendlichen aus ihrer Heimat Afghanistan, Bangladesch, Irak, Eritrea, Iran, Syrien, Marokko, Pakistan und Somalia auf um den Gräueln der Krisengebiete zu entkommen. Sie sind unbegleitetete minderjährige Flüchtlinge (umF).
Etwa 4 bis 6 Wochen bleiben die jungen Menschen dann in der Waldkirchner Clearing-Stelle. Sie erhalten dort die medizinische Erstversorgung, ihre Personalien und die Fluchtgeschichte aus dem Herkunftsland werden geklärt. Auch, ob sich irgendwo in Deutschland erwachsene Angehörige zur Familienzusammenführung aufhalten. Nach dem Clearingprozess entscheidet es sich wohin die Jugendlichen kommen. Von einigen Wenigen können Angehörige gefunden werden, die anderen kommen nach dem Verteilungsschlüssel in betreute Nachfolge - Einrichtungen. Das sind meist Wohngruppen, entweder in anderen Landkreisen oder Bezirken oder sie bleiben in Freyung-Grafenau. Lernen dort dann Deutsch, gehen zur Schule später folgt dann die Ausbildung. Unter fachlicher Betreuung erhalten die Jugendlichen die Möglichkeit sich eine Existenz aufzubauen. Dies entspricht der deutschen Gesetzgebung, die Kinder und Jugendliche unter einen besonderen Schutz stellt.