Gemeinsam feierte er mit ihnen den Wallfahrtsgottesdienst am Grab des Augsburger Bistumspatrons, des Heiligen Ulrich. Dass er ins Staunen geriet, lag daran, dass die vielen Kinder still in der Kirche dem Diakon, der das Evangelium vorlas, und ihm bei seiner Predigt aufmerksam zuhörten.
Das begeisterte den Bischof. Er hatte die Kinder am Südportal der Basilika begrüßt und sie eingeladen mit ihm darum zu beten, "dass wir spüren, dass Gott uns hält". Dass sei auch das Ziel des heiligen Bischofs Ulrich (890 - 973) gewesen. Bischof Zdarsa erzählte den Kindern davon, dass es damals viele Menschen gab, die arm und voller Sorgen waren, weil sie nicht wussten, woher sie etwas zum Essen bekommen sollten. Der Heilige Ulrich habe sich um diese Menschen gekümmert und ständig dafür Sorge getragen, dass sie etwas zum Essen bekamen.
Die Kraft dazu habe er auch aus der Heiligen Schrift gewonnen. Der Heilige Ulrich habe durch das Evangelium spüren dürfen, wie sehr Gott ihn und alle Menschen liebt. Deshalb habe er auch allen anderen Menschen davon erzählen wollen. Das sei auch der Grund, warum es gut ist, immer wieder in die Kirche zu kommen. "Hier höre ich immer wieder, was Gott von uns will, dass er alle Menschen liebt und will, dass es auch allen Menschen gut geht." Die Kinder lud Bischof Zdarsa ein, wie der Heilige Ulrich nicht nur von Gott zu erzählen, sondern auch gut zu anderen sein. "Ihr könnt das", sagte er zu ihnen. "Ihr könnt mit einem frohen Gesicht anderen Menschen begegnen und gut zueinander sein. Und manchmal ist es auch gut, anderen Menschen etwas zu schenken."
Das Band mit Gott hätten die Kinder schon geschlossen. Seit ihrer Taufe seien sie Freunde und Jünger Gottes. Daran erinnerte auch ein über 100 Meter langes rotes Band, das die Kinder mit in die Kirche getragen hatten und vom Taufwasserbecken bis zum Altar auf den Boden gelegt worden war. Am Ende des Gottesdienstes spendete Bischof Dr. Zdarsa gemeinsam mit zehn Priestern und Diakonen den Kindern und den begleitenden Erwachsenen den Einzelsegen. Mechtild Teuber, Leiterin des Referates Kindertageseinrichtungen des Caritasverbandes für die Diözese Augsburg e. V., und Margret Färber, Leiterin der Kindergartenpastoral im Seelsorgeamt der Diözese Augsburg, hatten den Gottesdienst gemeinsam vorbereitet. So, wie die Kinder aufpassten, können sie dankbar auf den Wallfahrtsgottesdienst zurückblicken. Ihr gewähltes Motto "Der Heilige Ulrich knüpft ein Band zwischen uns und Gott" hat sich wohl in der Aufmerksamkeit der Kinder widergespiegelt.