Im Schnitt erhält jede werdende Mutter dabei knapp 600 Euro. "Damit kann in akuten Notlagen unbürokratisch Hilfe geleistet werden", erklärt Peter Hoffstadt, der beim Diözesancaritasverband Münster für die NRW-weite Bewilligung der Anträge zuständig ist. Doch auch hier sorgt die Situation rund um die geflüchteten Menschen für Veränderungen.
Denn unter den Flüchtlingen, die in der Bundesrepublik ankommen, sind natürlich auch Schwangere, die dringend Unterstützung benötigen. Deshalb konnten auf Initiative des Caritasverbandes kurzfristig 1,2 Millionen Euro aus dem Stiftungsvermögen für die Unterstützung Schwangerer entnommen werden. Davon gehen 245.000 Euro in die unbürokratische Hilfe in NRW. "Vor allem in Bayern und in Nordrhein-Westfalen ist der Druck enorm", berichtet Peter Hoffstadt.
Dies könne jedoch nur eine kurzfristige Lösung sein. "Die Stiftung ist vom Bund finanziert. Und dieser hat seinen Zuschuss seit Jahren nicht mehr erhöht", kritisiert Hoffstadt. Zugleich ist die Zahl der Anträge in den vergangenen 15 Jahren deutlich angestiegen. "So wird die Summe für jede Mutter natürlich immer kleiner", so Hoffstadt. Und dies könnte sich im kommenden Jahr verschärfen, da derzeit aufgrund der Flüchtlingssituation mit einem Antragsplus von gut zehn Prozent gerechnet wird.
Deshalb will der Verband gemeinsam mit anderen Wohlfahrtsorganisationen den politischen Druck erhöhen. "Wir sind in Gesprächen mit Bundestagsabgeordneten aus Nordrhein-Westfalen, damit sich etwas ändern kann", erklärt Peter Hoffstadt.
123-2015 (jks) 7. Dezember 2015