Bundesverkehrsminister Dr. Volker Wissing und Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa haben bei einem gemeinsamen Besuch des Förderzentrums St. Laurentius und Paulus in Landau die Bedeutung einer guten Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr für die Gewinnung von Personal in sozialen Einrichtungen unterstrichen.
Bundesverkehrsminister Dr. Volker Wissing sagte zum Termin: "Es war mir eine große Freude, das Caritas-Förderzentrum St. Laurentius und Paulus zu besuchen. Die Caritas leistet einen wertvollen Beitrag zur Förderung der Teilhabe von Menschen mit Behinderungen und zur Schaffung einer nachhaltigen, und barrierefreien Mobilität. Sie nutzt die Chancen, die der Einsatz digitaler Tools eröffnet, um Hürden zu beseitigen und Beeinträchtigungen zu überwinden. Wir waren uns einig, dass attraktive Mobilitätsangebote gerade im ländlichen Raum ein wichtiger Faktor bei der Gewinnung von Personal und für den einfachen Zugang zu den Angeboten der Caritas sind."
ÖPNV-Ausbau ist Kernforderung der Caritas
"Ein erschwinglicher, gut ausgebauter und barrierefreier ÖPNV mit einer dichten Taktung - so lautet eine Kernforderung, die der Deutsche Caritasverband im Rahmen seiner Kampagne ‚Für Klimaschutz, der allen nutzt’ für einen sozial gerechten Klimaschutz das ganze Jahr hindurch an die Politik gerichtet hat", erläuterte Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa. "Am Beispiel des Förderzentrums wird klar, dass diese Forderung auch weitere Dimensionen hat: Öffentliche Verkehrsmittel sind ein Standortfaktor und ein Instrument der Teilhabe. Wie gut, dass wir dafür ein offenes Ohr finden."
Auf dem Weg zur Mobilitätswende leistet das Deutschlandticket aus Sicht des Deutschen Caritasverbandes einen wichtigen Beitrag. Gegenüber dem Bundesverkehrsminister äußerte die Caritas-Präsidentin die Hoffnung auf eine nachhaltige Finanzierungsgrundlage des Deutschlandtickets. Dieses könne seine Wirkung nur dann wirklich entfalten, wenn der ÖPNV-Ausbau mithalten würde.
BM Wissing verspricht weiteren Einsatz für das Deutschlandticket
"Das Deutschlandticket bringt enorme Verbesserung", stellte Dr. Volker Wissing fest. "Es ist einfach digital und preislich gerade im ländlichen Raum sehr attraktiv. Die für den ÖPNV zuständigen Länder und Kommunen bleiben aber besonders in der Pflicht, das Angebot so unkompliziert und komfortabel wie möglich auszubauen. Der Bund unterstützt hier bereits mit Milliardenbeträgen. Sie können außerdem darauf zählen, dass ich mich bei den Ländern weiter für einen modernen und attraktiven ÖPNV stark machen werde."
Am Beispiel des Förderzentrums St. Laurentius und Paulus zeigt sich, dass gerade in ländlichen Regionen hier erheblichen Nachholbedarf haben.
"Viele Mitarbeitende, aber auch Klientinnen und Klienten und die Angehörigen der Bewohnerinnen und Bewohner sind aktuell auf das Auto angewiesen, um in das Förderzentrum zu kommen, gerade wenn sie im Schichtdienst arbeiten oder von weiter weg herkommen", schilderte Martin Schuberth, Leiter des Förderzentrums, dem Bundesverkehrsminister. "In vielen Bewerbungsgesprächen, gerade mit jungen Kandidatinnen und Kandidaten, kommt dieses Thema auf: Die Bewerberinnen und Bewerber hätten es lieber, wenn sie mit dem Bus herfahren könnten, sie legen keinen Wert auf ein eigenes PKW. In dieser Hinsicht ist die schlechte ÖPNV-Anbindung für uns ein Standortnachteil, den wir uns in einem aktuell äußerst angespannten Personalmarkt gerne ersparen würden".
Als Teil des Besuchs kamen die Caritas-Präsidentin und der Minister für Verkehr und Digitales auch in den Austausch mit den Verantwortlichen der im Förderzentrum angesiedelten digitalen Beratungsstelle. "Die Beratungsstelle ist ein eindrucksvolles Beispiel dafür, welchen Unterschied der Einsatz von digitalen Mitteln in der Wohlfahrt für die Menschen machen kann", so Welskop-Deffaa. "Es ist wichtig, dass wir weiterhin in solche Projekte investieren und sie ausbauen können."
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Im Förderzentrum St. Laurentius und Paulus in Landau mit 750 Mitarbeitenden werden ca. 630 Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit Behinderung in neun Teilbereichen betreut. Aktuell sind im Förderzentrum 40 Vollzeitstellen nicht besetzt.
Mit seiner Kampagne "Für Klimaschutz, der allen nutzt" hat der Deutsche Caritasverband in diesem Jahr auf die Wechselwirkung von Klimakrise und Armut aufmerksam gemacht. Im Mittelpunkt der Kampagne steht die fiktive Figur Jenny. Sie hat ein geringes Einkommen und würde von einem konsequent umgesetzten Klimaschutz sofort und nachhaltig profitieren. Deshalb fordert Jenny gemeinsam mit der Caritas auf Plakaten unter anderem "Mehr Busse für weniger Geld".