Es ist gut, dass es die Konzertierte Aktion Pflege (KAP) gibt. Denn die Pandemie führt uns gerade gnadenlos vor Augen, wie groß der Druck im Kessel in der Pflege ist: zu hohe Arbeitsbelastung und viel zu wenig Personal.
Mehr Ausbildung, bessere betriebliche Gesundheitsförderung
Die Länder müssen dringend mehr Ausbildungskapazitäten für Pflegefach- und auch für Pflegehilfskräfte zur Verfügung stellen. Leistungserbringer und Kostenträger müssen gemeinsam die betriebliche Gesundheitsförderung voranbringen. Sofortprogramme für mehr Pflegefachkräfte und auch, wie jetzt vorgesehen, für Pflegehilfskräfte werden letztlich nur wirken, wenn der Arbeitsplatz Pflege attraktiv ist und nicht Stress für die Pflegekräfte bedeutet. Helfen hierbei würden auch mehr Kompetenzen für Pflegekräfte und die Nutzung des Potenzials der Digitalisierung. Diese Themen der KAP müssen zügig in Angriff genommen und weiter verfolgt werden.
Gute tarifliche Bezahlung und leistungsfähige Pflegversicherung
Neben dem Dreh- und Angelpunkt, die Arbeitsverdichtung für die Berufstätigen in der Pflege zu reduzieren, ist auch eine gute tarifliche Bezahlung wichtig. Damit aber die Kosten von Personalverbesserungen finanziell nicht auf die Pflegebedürftigen und ihre Familien abgewälzt werden, braucht es eine leistungsfähige Pflegeversicherung mit einer vernünftigen Deckelung der Eigenanteile.
Damit Menschen im Alter und im Pflegefall künftig in Deutschland verlässlich ein tragfähiges Versorgungssystem erwarten können, müssen für die Finanzierung dieser Aufgabe bessere Rahmenbedingungen geschaffen werden.