Deshalb fordern der Deutsche Caritasverband (DCV) und die Katholische Bundesarbeitsgemeinschaft "Integration durch Arbeit" (BAG IDA) mit der Aktion "Stell mich an, nicht ab!" einen Um- und Ausbau der öffentlich geförderten Beschäftigung. Mit einer Kundgebung vor dem Reichstag endete die Aktion am 1. Oktober 2013.
"Wer lange arbeitslos ist, hat häufig gesundheitliche oder psychische Probleme, weil die Situation so belastend ist. Wenn dann noch weitere Schwierigkeiten wie Verschuldung oder Sucht hinzukommen, ist die Chance auf einen regulären Arbeitsplatz nahezu aussichtlos", macht Caritas-Generalsekretär Georg Cremer deutlich. Die Arbeitsvermittlung dürfe deshalb nicht ausschließlich die Vermittlung in den ersten Arbeitsmarkt zum Ziel haben. "Gerade bei Menschen, die über Jahre arbeitslos sind, ist eine schrittweise Förderung in praxisnaher Beschäftigung nötig, die langsam wieder an die Erwerbsfähigkeit für den ersten Arbeitsmarkt heranführt", fordert Cremer. Auf notwendige individuelle Hilfen wie etwa eine Schuldnerberatung müsse es einen Rechtsanspruch geben.
"Mit der Aktion "Stell mich an, nicht ab!" machen wir deutlich, dass diese Menschen am Leben in der Gemeinschaft teilhaben und arbeiten wollen", betont Diözesan-Caritasdirektor Hans-Jürgen Marcus, Vorsitzender der BAG IDA. Die langjährige Erfahrung in der Arbeit mit langzeitarbeitslosen Menschen habe gezeigt, dass öffentlich geförderte Beschäftigung ein wesentliches Element sei, um diese Menschen wieder in den Arbeitsmarkt zu integrieren. DCV und BAG IDA haben ein gemeinsames Positionspapier erarbeitet, das zentrale Punkte für eine Umgestaltung der öffentlich geförderten Beschäftigung zusammenfasst:
- eine klare Begrenzung der Zielgruppe
- Förderung über einen längeren Zeitraum
- Unterstützung der Arbeitgeber und eine realitätsnahe Gestaltung öffentlich geförderter Beschäftigung.
Dieses Positionspapier können Sie unten herunterladen.