Schlüssel-Kompetenzen erwerben: Aber wie?
Jugendliche, die ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) absolvieren, sind per Gesetz verpflichtet, an 25 Bildungstagen teilzunehmen. Der Träger des FSJ kann diese Bildungstage frei gestalten. In der Diözese Görlitz fahren die jungen Erwachsenen im Laufe des Jahres fünfmal eine Woche in Bildungshäuser und erleben dort eine intensive Zeit.
Chancen verbessern
Die Anforderungen der Arbeitswelt verdichten sich immer mehr in Qualifikationen, die unter dem Begriff Schlüsselkompetenzen zusammengefasst werden. Aber was wird beim Berufsstart von den Jugendlichen wirklich gefordert und wo treffen sich diese Themen mit den Interessen der Freiwilligen? Beweggründe, ein FSJ zu absolvieren, sind der Wunsch nach persönlicher Entwicklung und nach Übernahme einer verantwortungsvollen Tätigkeit. Außerdem sollen die Chancen, einen bestimmten Beruf zu ergreifen, verbessert werden. Durch Selbstwahrnehmung, gruppendynamische Prozesse und die Möglichkeit, die Praxis zu reflektieren, nähern sich die jungen Erwachsenen in den Bildungswochen einem realistischen Selbstbild.
Ich werde gebraucht
Freude am Lernen und ein inneres Wachstum zu fördern, ist Aufgabe der Verantwortlichen für die Bildungsarbeit. Für die Mitarbeiter im Leitungsteam der Bildungsseminare sind eine fundierte sozialpädagogische Ausbildung mit Zusatzqualifikationen im Bereich Beratung sowie Lebenserfahrung und Freude bei der Arbeit mit jungen Menschen der Schlüssel zum Erfolg. Mit viel Wertschätzung und konstruktiver Rückmeldung, geeigneten Übungen und der persönlichen biografischen Einbindung werden Verantwortungsübernahme, Zuverlässigkeit, Konfliktfähigkeit und Selbstreflexion gefördert und trainiert.
Bei der Arbeit in den Einsatzstellen kann überprüft werden, ob Interesse und Eignung für eine Tätigkeit im sozialen Bereich bestehen. Die Einsatzstellen leisten einen wesentlichen Beitrag bei der Reifung im Übergang von Schule und Beruf. Wenn unsere Freiwilligen nach einem Jahr feststellen: es lohnt sich, sich einzubringen, Dinge können verändert werden und ich werde gebraucht, dann ist der Start in eine Ausbildung oder ein Studium ein tragfähiger persönlicher Entschluss für den zukünftigen Lebensweg.
FSJ sehr wichtig
Bei der Verabschiedung der Teilnehmer nach einem Jahr lässt der Caritasverband, neben 30 anderen FSJ-Trägern in der Bundesrepublik, das FSJ von der Freiburger Firma Silver Age evaluieren. Hier geben die Absolventen ein anonymes Urteil ab und die Daten werden vergleichend aufgearbeitet. Die Ergebnisse dienen der objektiven Überprüfung der Bildungsziele. Dabei sagten die Teilnehmer des Jahrganges 2008/2009 von sich, dass sie nun die Bedürfnisse anderer Menschen besser verstehen, dass sie bereit sind, sich sozial zu engagieren, dass ihr Selbstbewusstsein, ihre Teamfähigkeit und ihre Selbständigkeit gewachsen sind und dass sie stärker in der Lage sind, Verantwortung für sich und andere zu übernehmen. Außerdem bestätigten viele der jungen Erwachsenen, dass das FSJ für die Berufswahl sehr wichtig war und sie sich nun eher für einen sozialen Beruf entscheiden würden.
INFO:
Caritasverband der Diözese Görlitz e.V.
Telefon: 0355-3806518
E-Mail: jurk@caritas-dicvgoerlitz.de