Suizidgedanken im Alltag erkennen und helfen
Suizidalität betrifft mehr Menschen, als man denkt. Offen darüber zu sprechen sensibilisiert und kann helfen, Vorurteile abzubauen. Jeder kann im Alltag dazu beitragen, den inneren Frieden zu fördern – durch Verständnis, Einfühlungsvermögen und offene Kommunikation. Es ist wichtig zu verstehen, dass Suizidalität kein Tabu ist – im Gegenteil, ein offenes Gespräch kann Leben retten.
Unsere Tipps auf einen Blick
Tipp 2: Signalisiere Gesprächsbereitschaft
Tipp 5: Gemeinsam nach Lösungen suchen
Tipp 1: Auf Anzeichen achten
Suizidgedanken äußern sich oft durch klare Anzeichen. Achte auf Aussagen wie „Ich kann nicht mehr”, „Es hat keinen Sinn mehr” oder „Ich wünschte, ich wäre tot”. Auch plötzliche Stimmungsschwankungen von übertriebener Traurigkeit bis zu extremer Wut können Warnzeichen sein. Auch Verhaltensänderungen wie der Rückzug aus sozialen Kontakten, vermehrter Alkohol- oder Drogenkonsum oder das Verschenken von Besitztümern ohne ersichtlichen Grund können erste Anzeichen sein.
Tipp 2: Signalisiere Gesprächsbereitschaft
Signalisiere Gesprächsbereitschaft, ohne zu drängen. Sage zum Beispiel: „Ich bin für dich da, wenn du reden möchtest.” Vermeide Bewertungen und Vorwürfe. Die einfache Frage „Wie geht es dir wirklich?” kann den Weg zu einem tieferen Gespräch ebnen.
Tipp 3: Einfühlsam zuhören
Wenn jemand über seine Gefühle spricht, höre aufmerksam zu, ohne sofort Ratschläge zu geben. Zeige Einfühlungsvermögen, indem du sagst: „Es tut mir leid, dass du dich so fühlst. Ich bin hier, um zuzuhören.” Vermeide Bagatellisierungen wie „Das wird schon wieder” und zeige stattdessen Verständnis für die emotionale Belastung.
Tipp 4: Frag direkt nach
Scheue dich nicht, direkt nach Suizidgedanken zu fragen. Ein einfaches „Hast du schon einmal daran gedacht, dir etwas anzutun?” kann die betroffene Person ermutigen, offen darüber zu sprechen. Erkenne an, wie wichtig es ist, über solche Gedanken zu sprechen, ohne den Mythos zu unterstützen, dass solche Gespräche einen Suizid auslösen können.
Tipp 5: Gemeinsam nach Lösungen suchen
Biete Unterstützung bei der gemeinsamen Suche nach Lösungen an. Du könntest zum Beispiel sagen: „Lass uns gemeinsam überlegen, wie wir mit dieser schwierigen Situation umgehen können. Du bist nicht allein.” Betone, dass es Wege aus der Krise gibt.
Tipp 6: Biete professionelle Hilfe an
Ermutige die Person, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Du könntest Informationen über örtliche Beratungsstellen oder Krisentelefone weitergeben und anbieten, gemeinsam dorthin zu gehen oder dort anzurufen.
Tipp 7: Mach keine unrealistischen Versprechen
Mache keine Versprechen, die du nicht halten kannst. Zeige Verständnis und Hilfsbereitschaft, aber betone, dass du kein:e professionelle:r Berater:in bist. Verweise bei Bedarf auf professionelle Hilfe.
Diese Tipps haben wir auf Grundlage der Informationen der Berliner Fachstelle Suizidprävention unserer Kolleg:innen des Caritasverbands für das Erzbistum Berlin erstellt.