Upcycling – ökologisch, sozial und kreativ
Zu viele Produkte landen im Müll statt in der Wiederverwertung. Dadurch steigt der Bedarf an neuen Rohstoffen. Die Ausbeutung der Erde und, soweit die Gewinnung der Rohstoffe unter menschenunwürdigen Bedingungen erfolgt, auch von Menschen in Entwicklungsländern wird weiter angeheizt. Rohstoffe und Wiederverwertung waren und sind deshalb immer wieder auch Schwerpunkt-Themen der Caritas. Im Rahmen der Caritas-Kampagne "Weit weg ist näher als du denkst" (2014) hat sich schließlich ein bundesweites Netzwerk von Upcycling-Akteuren unter dem neuen Label EiNZIGWARE gebildet. 2015 ging die Internetseite www.einzigware.de online.
EiNZIGWARE gibt Altgedientem neue Zukunft und Menschen neue Chancen
Upcycling und das Beschäftigen von Langzeitarbeitslosen, das verbindet das Label EiNZIGWARE der Caritas und ihrer Fachverbände.
EiNZIGWARE gibt Gegenständen neues Leben und Menschen neue Chancen. 21 Beschäftigungsbetriebe in ganz Deutschland sind Teil dieses Projekts. Die einzigartigen Stücke entstehen in aufwendiger handwerklicher Arbeit - daraus ergibt sich eine Chance für Menschen mit Benachteiligungen am allgemeinen Arbeitsmarkt. Sie können bei EiNZIGWARE ihr handwerkliches Talent entdecken und, motiviert durch das hohe Maß an umsetzbarer Kreativität, den (Wieder-)Einstieg in sinnstiftende Arbeit finden. Durch originelle Umgestaltung und Neukombination erhalten ausgemusterte Dinge so eine neue Funktion und Ästhetik.
EiNZIGWARE verkauft die Unikate sowohl auf der Internetseite (siehe dazu auch die "Informationen zum Kauf der Unikate" unten zum Download) als auch in den Ladenlokalen der Beschäftigungsbetriebe vor Ort.
Interesse am Mitmachen?
Zur Teilnahme am Label EiNZIGWARE sind alle interessierten Caritas-Einrichtungen, auch über Mitglieder der BAG IDA hinaus, herzlich eingeladen. Voraussetzungen für eine Teilnahme sind, dass die Produkte von benachteiligten Menschen hergestellt werden und dass der überwiegende Anteil des Produkts aus Altmaterialien besteht. Die Kriterien sind Bestandteil dieser Vereinbarung und hier nachzulesen (s.u. zum Download). Bei Interesse füllen Sie die Vereinbarung bitte aus und lassen diese der BAG IDA Geschäftsstelle:
Katholische Bundesarbeitsgemeinschaft Integration durch Arbeit (BAG IDA)
Karlstraße 40
79104 Freiburg
Telefon: 0761 200-580
Telefax: 0761 200-733
E-Mail: IDA@caritas.de
Caritas-Betriebe mit Upcycling-Erfahrung
Schon seit etlichen Jahren gibt es Caritas-Sozialkaufhäuser und kooperierende Werkstätten, die erfolgreich und mit viel Kreativität gebrauchte Waren veredeln. Zum Beispiel in Lörrach, Baden-Württemberg: In Retro oder Pop Art umgestaltet, erhalten Gebrauchtmöbel ein spannendes neues Aussehen in der art4-Werkstatt des PVD Zweckbetriebs - Produktion, Vertrieb, Dienstleistungen. Viele Spielarten sind bei der Kundschaft gefragt: nostalgisch-zurückhaltend, ländlich-rustikal oder auffällig-provokant. Gebrauchsspuren und Macken sind erwünscht, um dem Stück individuelles Flair zu verleihen. Wieder andere Möbel werden zu Unikaten durch das Aufkleben von Comics oder Schriften.
Die Integration in Arbeit durch die Verwertung und Aufwertung von Altmaterialien ist das zentrale Ziel auch der Möwe gGmbH in Osnabrück. Sie bildet benachteiligte junge Menschen in sechs Berufen aus, darunter ZweiradmechanikerIn, MalerIn, Fachkräfte für Möbel- Küchen- und Umzugsservice oder Bürokaufleute. Ressourcenschonung wird hierbei zugleich Bestandteil eines erweiterten Bildungskonzeptes, das z.B. Aktionen für Kinder und Jugendliche einbezieht und Teilnehmer(innen) der Qualifizierungsmaßnahmen zu Multiplikatoren ihrer Tätigkeit macht. So erhält das Projekt einen direkten Bezug zur UN-Dekade Bildung für nachhaltige Entwicklung.
Für ihre Arbeit benötigen Fair- und Sozialkaufhäuser selbst politischen und solidarischen Rückhalt vor Ort. Lesen Sie hier einen Beitrag zu den oft prekären Rahmenbedingungen.
Vergissmeinnicht-Mode von youngcaritas
Upcycling zeigt nicht nur Respekt für Materialien und für die Länder, aus denen wir sie beziehen. Sondern es macht gleichzeitig viel kreativen Spaß.
Einen bewussten Modekonsum verbindet youngcaritas in ihrem preisgekrönten Berliner Upcycling-Projekt *Vergissmeinnicht* mit sozialem Ehrenamt. Kleidungsstücke, die wegen kleinerer Schäden oder aus modischen Gründen abgelegt und gespendet wurden, sollen nicht vergessen und entsorgt werden. Vielmehr kommen sie im Projekt zu neuem Glanz: Junge Kreativität lässt hochattraktive Einzelstücke daraus entstehen, und die ökologisch oft problematische Baumwollerzeugung verringert sich um die Stücke, die auf diese Weise ein zweites Produktleben beginnen.