8 Tipps gegen Hass und Vorurteile
Unsere Tipps auf einen Blick
Tipp 1: Auf deine Einstellung kommt es an
Tipp 2: Versuche zu verstehen, warum jemand hetzt
Tipp 3: Bringe dich nicht in Gefahr
Tipp 4: Konzentriere dich auf ein Argument
Tipp 6: Sorge für Perspektivwechsel
Tipp 7: Ergreife Partei für die Betroffenen
Warum gegen Hetze einstehen?
Diskriminierende oder populistische Äußerungen können in vielen Alltagssituationen vorkommen. Wenn zum Beispiel jemand im Bus antisemitische Äußerungen von sich gibt, deine Kollegin vor der "Islamisierung des Abendlandes” warnt oder dein Onkel über "Sozialschmarotzer" schimpft, ist es wichtig, darauf zu reagieren und für Menschlichkeit einzustehen. Denn wenn wir solche Äußerungen unkommentiert lassen, hat das Auswirkungen auf die Menschen, die sie hören. Manche fühlen sich verunsichert, andere beschämt, betroffen oder in ihren Ängsten bestätigt.
Und je öfter eine Behauptung unwidersprochen geäußert wird, desto eher wird sie irgendwann akzeptiert. Gerade in Zeiten, in denen Jüdinnen und Juden in Deutschland wieder verstärkt verfolgt , ihre Geschäfte mit dem Davidstern beschmiert werden und sie sich mit ihrer Kippa nicht mehr vor die Tür trauen, ist es wichtig, aktiv gegen antisemitische Äußerungen vorzugehen.
Tipp 1: Auf deine Einstellung kommt es an
Überlege dir, in welcher Gesellschaft du leben möchtest und wie Menschen miteinander umgehen sollen. Trete selbstbewusst für Menschenrechte ein und sei dir sicher, dass du das Richtige tust.
Tipp 2: Versuche zu verstehen, warum jemand hetzt
Stelle Fragen, um die Hintergründe einer menschenverachtenden Äußerung zu verstehen. Handelt es sich um eine unbedachte Äußerung oder steckt eine antisemitische Ideologie dahinter? Achte auch darauf, ob Personen anwesend sind, die sich von der Äußerung betroffen fühlen könnten.
Tipp 3: Bringe dich nicht in Gefahr
Setze dich für die Menschlichkeit ein, ohne dich selbst in Gefahr zu bringen. Wenn nötig, hole dir Hilfe von Menschen in deiner Nähe, indem du sie direkt ansprichst.
Tipp 4: Konzentriere dich auf ein Argument
Unterbrich einen Redeschwall diskriminierender Äußerungen und konzentriere dich auf ein Argument. So schaffst du Raum für eine konstruktive Diskussion.
Tipp 5: Frage nach Quellen
Hinterfrage Argumente und frage nach den Quellen. Recherchiere selbst und bringe gegebenenfalls weitere Quellen in die Diskussion ein.
Tipp 6: Sorge für Perspektivwechsel
Stelle Fragen, die die Sichtweise des Aggressors infrage stellen und einen Perspektivwechsel herbeiführen. Dies kann durch konkrete Beispiele oder bildliche Darstellungen geschehen.
Tipp 7: Ergreife Partei für die Betroffenen
Greife ein, wenn Gruppen pauschal beleidigt werden, und unterstütze die Betroffenen. Vermeide direkte Konfrontationen, um Eskalationen zu vermeiden.
Tipp 8: Sei mental vorbereitet
Überlege dir Strategien, wie du auf menschenverachtende Äußerungen reagieren willst. Bereite dich mental darauf vor, selbstbewusst in Diskussionen einzutreten.
Wenn du im Internet aktiv werden willst, besuche Seiten wie "No Hate Speech” und informiere dich über Möglichkeiten, gegen Hass im Netz vorzugehen. Jeder kann dazu beitragen, falsche Behauptungen zu widerlegen, Täter zur Verantwortung zu ziehen und so aktiv zum Frieden beizutragen.
Ein Beispiel aus dem Alltag
Ein belebtes Café irgendwo in Deutschland. Anna ist gerade in ihr Buch vertieft.
Als ein älterer Herr am Nebentisch antisemitische Witze reißt, ergreift Anna das Wort: „Solche Witze sind verletzend.” Der Herr blickt überrascht auf und winkt ab: „War doch nur Spaß, junge Dame.” Aber Anna bleibt hartnäckig: „Haben Sie schon einmal daran gedacht, wie sich die Betroffenen fühlen?” Der Herr wird nachdenklich. „Stellen Sie sich vor, Sie stecken in deren Haut”, fährt Anna fort. Ein junger Mann am Nebentisch stimmt ein: „Ich finde das auch nicht lustig. Lass uns über etwas Positives reden.” Gemeinsam lenken sie das Gespräch auf schöne Erlebnisse.
Diese kurze, intensive Begegnung zeigt, wie in einem Café mit Mut, Fakten und Einfühlungsvermögen für den Frieden geworben werden kann. Auch in den unscheinbarsten Momenten ist Veränderung möglich.