Familienpaten können eine riesige Hilfe sein
Der ungewohnte Alltag mit dem Baby ist für die meisten Eltern eine Herausforderung. Vor allem, wenn keine Großeltern in der Nähe sind, die sich in ihre Situation einfühlen können und mit Rat und Tat zur Seite stehen. Immer mehr Schwangerschaftsberatungsstellen der Caritas und des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF) vermitteln deshalb Familienpat(inn)en. Diese Ehrenamtlichen sind ein zwei bis vier Stunden in der Woche für eine junge Familie da.
Ausgebildete Helferinnen
Wer kommt da ins Haus? Meist sind das Frauen, die selbst Kinder groß gezogen haben. Sie bringen viel eigene Erfahrung mit und werden zusätzlich von der Caritas geschult und begleitet. Oft startet die gemeinsame Zeit bereits in der Schwangerschaft und kann so lange gehen, bis das Kind drei Jahre alt ist. Die Patin ist vor allem Ansprechpartnerin für die Mutter. Sie hört sich ihre Sorgen und Nöte an und unterstützt die Familie dabei, sich im Wohnviertel zu vernetzen. Sie schafft Freiräume, damit die neuen Eltern eine enge Bindung zu ihrem Kind aufbauen können - die beste Möglichkeit, um Krisen im oft anstrengenden Erziehungsalltag gar nicht erst entstehen zu lassen.
Praktische Helferin im Alltag
Oft treffen die Patinnen auf Frauen, die besonderen Belastungen ausgesetzt sind. Die zum Beispiel mehrere Kinder allein großziehen müssen und mit der Säuglingspflege, wenig Schlaf und den Anforderungen der großen und kleinen Kinder nicht mehr zurechtkommen. Hier sorgt die Patin dafür, dass die Mutter Zeit hat, sich um das Baby zu kümmern.
Bei der Hilfe geht es um praktische Dinge: Die Patin begleitet etwa Mutter und Kinder zum Arzt, zum Jobcenter oder zu Behörden, fährt mit zum Großeinkauf oder verschafft der Mutter einfach einmal eine Verschnaufpause, indem sie allein mit den Kindern auf den Spielplatz geht. Manchmal beaufsichtigt sie die älteren Kinder bei den Hausaufgaben, oder geht mit den Eltern - wenn diese nur schlecht Deutsch sprechen - zum Elternabend in die Schule. Sie schafft Kontakte zur Kirchengemeinde, zur Familienbildungsstätte oder Kindergärten. Putzfrau, Babysitter oder Tagesmutter ist die Familienpatin jedoch nicht.
Grundsätzlich können alle werdenden und jungen Eltern mit Kindern unter drei Jahren das Angebot nutzen, die sich an eine Schwangerschaftsberatung der Caritas oder des SkF wenden. Allerdings gibt es Familienpat(inn)en noch nicht an jedem Ort. Danach fragen kostet aber nichts, vielleicht haben ja gerade wieder ein paar neue Pat(inn)en ihre Ausbildung absolviert und suchen Einsatzplätze.