Mehr als 80 Prozent der Mitarbeitenden in der Caritas sind Frauen - aber nur etwa ein Viertel der obersten Leitungskräfte im Verband. Der Genderbericht, den die Gender-Beauftragte des Deutschen Caritasverbandes mit Unterstützung der Leiterin des Projekts "Geschlecht. Gerecht gewinnt" jährlich gegenüber dem Präsidenten abgibt, nimmt Zahlen wie diese zur Grundlage. Dazu wurde in den vergangenen fünf Jahren die Datengrundlage stetig verbessert, um Frauen und Männeranteile in verschiedenen Arbeitsfeldern der Caritas und auf unterschiedlichen Führungsebenen messen zu können.
Aus diesen Ergebnissen leitet die Gender-Beauftragte Maßnahmen ab, die sich nicht in der Erhöhung des Frauenanteils auf den oberen Führungsebenen erschöpfen: Mit den Projekten "Gleichgestellt in Führung gehen" und "Geschlecht. Gerecht gewinnt" wurden seit 2012 vielmehr mit verschiedenen Caritasverbänden und -unternehmen die betrieblichen Rahmenbedingungen in den Blick genommen, die zum Beispiel Frauen und Männern die Vereinbarkeit von beruflicher Karriere und privater Sorgeverantwortung ermöglichen oder erschweren.
Neben einer Berichterstattung über diese laufenden Aktivitäten enthält der sechste Genderbericht Ausblicke der Gender-Beauftragten, welchen Gleichstellungsthemen sich der Verband zukünftig zuwenden sollte. Dazu zählen eine Auseinandersetzung mit dem Gender Pay Gap in der Caritas, die Vernetzung mit Akteur(inn)en aus Kirche, Wissenschaft und (Sozial-)Wirtschaft sowie eine konsequente Anwendung von Instrumenten des Gender Mainstreamings bei den aktuellen Organisationsentwicklungsprozessen im Verband.