Die Bundesregierung erarbeitet eine Engagementstrategie, dazu hat sie sich im Koalitionsvertrag verpflichtet. Das soll der Tatsache Tribut zollen, dass bürgerschaftliches Engagement eine zentrale Säule unserer Gesellschaft ist. Es schafft Gemeinwohl, stärkt den sozialen Zusammenhalt, ermöglicht persönliche Entwicklung und stärkt die Demokratie. In einer Welt, in der eine Krise auf die andere folgt (Pandemie, Flut im Ahrtal, Ukraine-Krieg), waren Bürger*innen und Bürger sofort zur Stelle, haben angepackt und Hilfen für Menschen in Not geleistet. Vielfach haben sie das im Zusammenspiel mit den beruflichen Strukturen der Wohlfahrtsverbände getan: Überall dort, wo spezielle Qualifikation, Begleitung, Räume, Material oder Know-How zur Akquise und Verwaltung von Finanzmitteln gebraucht werden, stehen die Mitarbeitenden der Caritas den aktiv Helfenden zur Seite. Die freiwillig Engagierte können so ihren Einsatz als wirksam erleben.
Der Deutsche Caritasverband erwartet von der Engagementstrategie der Bundesregierung ein Bekenntnis zu nachhaltig finanzierten Infrastrukturen, die dieses Zusammenwirken von beruflichem und freiwilligem Engagement stärken und absichern. Statt mit immer neuen Programmen und Projekten Leuchttürme zu entzünden, die nach zwei oder drei Jahren wieder vor dem finanziellen Aus stehen, braucht es die Zusage verlässlich finanzierter Strukturen, die eine Ko-Produktion von freiwilligem und beruflichem Engagement dauerhaft ermöglichen. Unser Zielbild sind Lichterketten, die ja nach aktuellen Bedarfen, lokalen Bedingungen in unterschiedlichen Farben und Intensität zum Leuchten gebracht werden. So können Engagierte und berufliche Strukturen die eigenen Ressourcen, Kompetenzen und Qualitäten in die Überwindung von Krisen oder herausfordernden sozialen Schwierigkeiten einbringen und gemeinsam neue Lösungen entwickeln.
Die vollständige Stellungnahme steht weiter unten zum Download bereit.