Familienorientierte Suchtarbeit
Für die Zielgruppe der suchtkranken Eltern wird seit Jahren von Fachverbänden, Bundesverbänden und der Politik mehr Aufmerksamkeit gefordert. Das zweijährige, vom Bundesministerium für Gesundheit geförderte Projekt „Familienorientierte Suchtarbeit zur Stärkung elterlicher Kompetenz”, nimmt suchtbelastete Eltern in den Fokus.
Die gezielte Förderung der Elternkompetenz suchtkranker Elternteile, parallel zur Beratung und Behandlung der Suchterkrankung, schließt eine bislang große Lücke im Versorgungssystem des ambulanten Settings. Das kommt sowohl den Kindern als auch den suchtkranken Eltern zu Gute. Für die gemeinsame Bearbeitung von Sucht- und Erziehungsthemen sind ein komplexes Angebotsspektrum und verschiedene Hilfestellungen erforderlich. Diese Angebotsstruktur umfasst unter anderem Beratung (auch im Familienumfeld), lebenspraktische Unterstützung, Austausch unter Eltern und Angebote für Kinder. Damit diese aufwendigen komplexen Hilfen für Eltern und Kinder in suchtbelasteten Familien gelingen kann, braucht es die strukturierte Kooperation von Suchthilfe und Jugendhilfe. Nur so können die spezifischen Kompetenzen beider Arbeitsfelder zusammengeführt und integriert werden.
Rahmenkonzept und Qualitätsmanagement für Familienorientierte Suchtarbeit
Das zweijährige vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG) geförderte Projekt "Familienorientierte Suchtarbeit" verfolgte einen familienorientierten Ansatz, der den Schwerpunkt auf die Stärkung von Eltern legt. Es fokussierte die Förderung der Elternkompetenz parallel zur Beratung und Behandlung hinsichtlich der Suchterkrankung. Bisherige Ansätze in der Arbeit mit Kindern aus suchtbelasteten Familien konnten durch das Projekt in einem Gesamtkonzept zusammengeführt werden.
Der Einsatz des entwickelten Rahmenkonzepts zeigte im Projekt positive Auswirkungen auf die Qualität der Beratung und trug zu einer erhöhten Sicherheit, einer Erleichterung der Arbeit sowie zur Verbesserung von Kooperationsbeziehungen bei. Darüber hinaus wirkte sich der familienorientierte Ansatz positiv auf die Motivation der Rastsuchenden zur Mitwirkung am Beratungsprozess aus. Das Rahmenkonzept bietet auch für digitale Beratungsansätze bzw. Blended Counseling Unterstützung.
Das ebenso im Projekt erarbeitete Modul zum Qualitätsmanagement definiert fachliche Standards, die für eine erfolgreiche Beratung und Behandlung suchtbelasteter Familien unverzichtbar sind und ermöglicht Einrichtungen, den Behandlungsansatz für das Gesamtsystem Familie sowie erforderliche Kooperationsstrukturen in ihren Qualitätshandbüchern nachhaltig zu verankern.