Katholische Sexuallehre braucht ein Update. Ein Impuls
Die sexualpädagogische Arbeit katholischer Schwangerschaftsberatung hat das Ziel, Mädchen
und Jungen, Frauen und Männern zu helfen, ihre Sexualität und Geschlechtlichkeit verantwortungsvoll zu leben. Sie orientiert sich an professionellen Standards, den anthropologischen Grundbestimmungen menschlicher Sexualität, christlichen Grundsätzen, ethischen Werten und der konkreten Lebenswelt der Menschen, die die Angebote der Schwangerschaftsberatung in Anspruch nehmen.
Beratungswirklichkeit vs. Morallehre
Beraterinnen und Berater machen dabei die Erfahrung, dass normative Forderungen der katholischen Morallehre nicht als lebensdienliche Orientierungshilfe wahrgenommen werden, wenn sie der Bedeutungsfülle der menschlichen Sexualität und den Varianten sexueller Orientierung und Geschlechtsidentität nicht gerecht werden. Sie erleben eine zum Teil erhebliche Diskrepanz zwischen den Erwartungen und Lebenswelten der Ratsuchenden und den normativen Vorgaben kirchlicher Dokumente.
Das unten zum Download stehende Impulspapier vom Deutschen Caritasverband und dem Sozialdienst katholischer Frauen begreift diese für die sexualpädagogische Beratungstätigkeit
herausfordernde Situation als eine Aufgabe für die katholische Sexuallehre, sich auf vertiefte
Weise mit der Frage zu befassen, an welchen Stellen eine Weiterentwicklung ihrer Aussagen geboten erscheint.