Angebote für „moderne Freiwillige“
Die Grundlagen für freiwilliges oder ehrenamtliches Engagement haben sich in den vergangenen Jahren verändert. Die hohe Mobilität der Bevölkerung und die schnelle Auflösung klassischer Milieus fordern neue Konzepte von den Anbietern, sagte Barbara Krause in ihrem Vortrag. Die emeritierte Professorin der Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen nannte einen weiteren Grund: den Rückgang des Freiwilligen-Typs "hauptberufliche Familienfrau mit ehrenamtlich-sozialem Engagement".
Für Krause entwickeln die Freiwilligen-Zentren Solidaritätspotentiale im kommunalen, verbandlichen und kirchlichen Umfeld. Damit seien sie wichtig für die Caritas, aber auch für die gesamte Gesellschaft, weil sie wesentlich zu deren Zusammenhalt beitragen. Die Professorin empfahl dem Caritasverband, in Abständen die Entwicklungen in seinem Identitätsdreieck als Dienstleister, Solidaritätsstifter und Anwalt zu überprüfen und zu klären, was er tatsächlich wolle.
Caritas-Vizepräsident Heinz-Josef Kessmann stärkte den Freiwilligen-Zentren und ihrem Verbund den Rücken. Der Betrieb und Erhalt von Freiwilligen-Zentren sei eine Sache der Eigenverantwortung und der Eigenmittel des verbandlich-kirchlichen Bereiches. Im gleichen Maße sei es aber Aufgabe von Kommunen und Kreisen, diese mit öffentlichen Mitteln zu fördern.
Warum eine solidarische Zivilgesellschaft ein Fundament der Demokratie ist, erläuterte der Politikwissenschaftler Serge Embacher. Johannes Stücker-Brüning vom Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz skizzierte die Rolle der Katholischen Kirche als Akteur in der Zivilgesellschaft, aber auch als ein Gegenüber mit christlichem Wertehintergrund.