Wie die Politik die Alten hofiert
Das Thema
Wie kann es gelingen, dass die jüngere Generation künftig nicht untergeht? Für Wolfgang Gründinger von der Stiftung für die Rechte zukünftiger Generationen ist klar: "Die Zukunft gehört der Jugend, aber Macht, Firmen, Häuser, Medien, Geld und Zeit haben die Alten." Wie stark sich der demografische Wandel bereits heute auswirkt, zeigt er an einem Beispiel: Hätten bei der Bundestagswahl 2013 alle unter 21-Jährigen nur eine Partei gewählt, wäre diese nicht über die Fünf-Prozent-Hürde gekommen. Die über 70-jährigen hätten beim selben Wahlverhalten ein Fünftel der Wählerschaft hinter sich gehabt.
Was bedeutet das für die Demokratie, bei der Mehrheiten das Sagen haben? Gründingers These: Die Bundes- und Landesregierungen machen Politik für die Alten, die Zukunft wird vernachlässigt. In Berlin würde ein Stadtschlösser wieder aufgebaut, während ein Qualitätsprogramm für Kitas aus angeblichem Geldmangel auf Eis liege. Politiker schnürten milliardenschwere Rentenpakete, strichen aber den Ausbau der digitalen Infrastruktur von der Tagesordnung.
Die Diskussion
Die Teilnehmer der Session zeigen sich überrascht, wie stark es der älteren Bevölkerung möglich ist, die Politik zu bestimmen. Nach der Solidarität der älteren Generation wird gefragt, die sich doch stark für ihre Kinder und Enkelkinder einsetze. Die Antwort Gründingers: Ja, es gebe dieses Engagement, es beschränke sich jedoch meist auf die eigene Familie. Kritisch hinterfragen die Teilnehmer(innen), ob in der Generationen-Debatte manche Konfliktsituationen nicht bewusst konstruiert würden.
Das Fazit
Unterschiedliche Einschätzungen treffen aufeinander, doch in einem sind sich alle einig: Es muss etwas getan werden, damit die jüngere Generation nicht unter die Räder kommt – und das kann nur gelingen, wenn sich alle einbringen, denn: die Jüngeren sind auf die Älteren angewiesen. Eine Patentlösung gibt es nicht, jedoch viele Ideen. Gründinger schlägt zum Beispiel die Abschaffung des Mindestwahlalters vor.
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