Gute Ideen, die kaum einer kennt
Das Thema
Der Wunsch, alten Menschen in der letzten Lebensphase Glücksmomente zu bescheren, steckt hinter der Idee von Horst Krumbach, ehemaliger Leiter eines Pflegeheims in Aachen, Jung und Alt zusammenzubringen. Was banal klingt, hat sich als "Generationsbrücke Deutschland" inzwischen als gutes Beispiel für soziale Innovation etabliert. "Eine soziale Innovation muss bedarfsorientiert sein, damit sie erfolgreich ist", sagt Krumbach. Durch sein Engagement ist er zum "Popstar sozialer Innovationen" aufgestiegen - auch wenn er sich selbst nicht so bezeichnen würde.
Dass soziale Innovationen nötig sind, ist keine Frage. Die Rolle des Deutschen Caritasverbandes (DCV) sei, Neues, das in der Caritas entstehe, bekannt zu machen sowie für eine bessere Vernetzung, Vermarktung und Finanzierungsquellen zu sorgen, so DCV-Finanz- und Personalvorstand Hans Jörg Millies. Dass die Caritas hinter den Möglichkeiten, die sie jetzt schon habe, zurückbleibe, glaubt Jan Hindrichs von Ashoka Deutschland. Das weltweite Unterstützernetzwerk versucht soziale Innovationen zu identifizieren sowie Erfindungen und Persönlichkeiten zusammenzubringen. Als Kooperationspartner für soziale Innovationen könne es sich die Caritas gut vorstellen.
Die Diskussion
Wie erfahren wir von guten Ideen, wie können wir Projekte bekannt machen - auch erst einmal innerhalb der Caritas - und wie bekommen wir Innovationen finanziert? Dies waren die zentralen Themen im Plenum. Positiv ist, dass die dezentrale Struktur der Caritas ungeahnte Möglichkeiten bietet, Ideen vor Ort umzusetzen. Aber nur weniges davon gelangt an die Öffentlichkeit. Man müsse versuchen, die Politik für eine Idee zu begeistern, da es ja bei sozialen Innovationen darum gehe, gesellschaftliche Probleme zu lösen, so der Rat von Krumbach. Solche Kontakte wirkten sich auch auf Fördermittel positiv aus. Der Caritasverband Osnabrück vergibt Stipendien für Studierende und kooperiert mit Hochschulen - auch eine Möglichkeit, an innovative Ideen zu kommen.
Das Fazit
Die Caritas ist sozialen Innovationen gegenüber aufgeschlossen. Vereinzelt gibt es gute Beispiele. Allerdings erfährt oft nur ein kleiner Kreis relativ zufällig davon. Es mangelt an der Vermarktung und Öffentlichkeitsarbeit, dementsprechend ist es auch schwierig, Geldgeber zu finde. Eine Kooperation mit Dritten, wie beispielweise Ashoka, könnte helfen, neue Ressourcen zu eröffnen und soziale Innovationen zu beflügeln.
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