Das Stinktierprojekt besteht seit 20 Jahren und wird aktuell von drei Mitarbeiterinnen begleitet. Die Zusammenarbeit erfolgt mit sieben festen Kooperationsschulen, fünf Ober- und zwei Förderschulen.
Ab Klasse 5 gelten neue Regeln
Mit dem Wechsel von der Grund- zur weiterführenden Schule, beginnen für die fünften Klassen neue Gruppenprozesse. Die Regeln für den neuen Klassenverbund müssen erst ausgehandelt werden. Hier setzt das Stinktierprojekt mit dem Leitsatz "Ich bin kein Stinktier und Gewalt stinkt mir." an.
Das Wissen über Konfliktverläufe, das Üben von alternativen Verhaltensmöglichkeiten im Konfliktfall und die gewaltfreie Selbstbehauptung stehen im Mittelpunkt der Arbeit. Außerdem werden die Kinder und Jugendlichen angeregt, sich selbst kennen und akzeptieren zu lernen.
Sich miteinander auseinandersetzen
In geschütztem Rahmen haben die Teilnehmenden die Möglichkeit, sich miteinander auseinanderzusetzen. Erfahrungen, die die Jugendlichen, aber auch Lehrkräfte im Stinktierprojekt machen, sollen in den Schulalltag hineinwirken können.
Zu den Zielen gehört es,
- die sozialen Kompetenzen, insbesondere die Beziehungs- und Kommunikationsfähigkeit der Schülerinnen und Schüler zu erweitern
- das Miteinander der Klasse und die wechselseitige Wertschätzung zu fördern
- innerhalb der Gruppe eine konstruktive, gewaltfreie Konfliktkultur zu entwickeln.
Gemeinsame Tage mit erstaunlicher Wirkung
Der Projektablauf umfasst fünf Projekttage. Am Einführungstag erarbeitet sich die Klasse, gleich einer gestrandeten Schiffsmannschaft, durch Kooperationsspiele Schlüssel für eine Schatztruhe. Es folgen drei Thementage: Grenzen wahrnehmen und setzen, Umgang mit Wut und Grundlagen der gewaltfreien Kommunikation. Den Abschluss bildet der Wertschätztag, der die Fähigkeiten und positiven Eigenschaften aller Beteiligten ins Blickfeld rückt. Drei Lehrkräfteworkshops begleiten die Projektarbeit mit der Klasse.
Im Spiel zusammenwachsen
Ein wertvoller Bestandteil dieser Tage ist die Pause auf dem hauseigenen Bauspielplatz. Das gemeinsame, freie Spiel ohne Einflüsse Dritter dient maßgeblich der Gemeinschaftsbildung.
Die Weiterentwicklung des Projekts findet durch regelmäßige Reflexion des Fachpersonals, Austausch mit Lehrkräften und stadtweiten Akteuren in ähnlichen Aufgabenfeldern statt.
Das Projekt wird durch das Amt für Jugend und Familie der Stadt Leipzig gefördert. Der Caritasverband Leipzig erbringt einen Eigenmittelanteil.