Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiterder Caritas Oberlausitz,
Gründonnerstag erinnern wir Christen uns daran, dass Jesus seinen Jüngern vor dem letzten Abendmahl die Füße gewaschen hat. Es gab schon da Widerspruch. Ihr Herr wollte sich vor sie hinknien und ihre Füße waschen? Dazu Seine Erwiderung, dass, wer sich nicht die Füße waschen lassen würde, keinen Anteil an Ihm habe (Joh 13, 8). Was soll das alles?
Eine Fußwaschung wurde als ein sehr niederer Dienst angesehen - damals brauchten selbst die jüdischen Sklaven nicht die Füße zu waschen. Das hat man heidnischen Sklaven - also der untersten sozialen Schicht überlassen.
Jesus wäscht seinen Jüngern die Füße.
An den Füßen klebte der Schmutz der Straße. In den Straßen der damaligen Zeit floss das gesamte Abwasser des Haushaltes ab. Man hat auch alles auf die Straße geworfen, was wirklich den Dreck der Welt ausmacht. Und da gehörte es einfach zur Höflichkeit des Gastgebers, dass er den Hereinkommenden schon vor dem Mahl die Füße gewaschen hat.
Während früher 12 Männern als Apostel nur vom Pfarrer die Füße gewaschen wurden, habe ich auch schon gegenseitiges Füßewaschen von verschiedenen Menschen im Gottesdienst erleben dürfen.
Ich denke, die Fußwaschung ist ein schönes Bild für die Caritas: Wir, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Caritas - jeder an seiner Stelle - leisten im übertragenen Sinne den Dienst Jesu bei der Fußwaschung im Abendmahlsaal tagtäglich: Es sind die Füße von Menschen mit Unterstützungsbedarf, derjenigen, die in ihren sozialen Nöten und in ihren psychischen Krankheiten den Weg in die Einrichtungen der Caritas finden, der Menschen, die in ihrer seelischen Not keinen Boden unter ihren Füßen spüren können und von Kindern, denen wir dabei helfen, auf eigenen Füßen zu stehen.
Beim vorösterlichen Brotbrechen zur Agape am Gründonnerstag, Miteinanderteilen und Essen, sind Sie verbunden mit vielen anderen Ihrer Kolleginnen und Kollegen in den anderen Diensten und Einrichtungen. Wir bilden eine Dienstgemeinschaft. Wie kann man das besser spüren als beim Miteinander am Tisch?
Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien ein gesegnetes Osterfest!
Herzliche Grüße
Ihr
Torsten Bognitz
Geschäftsführer