Digitale Medien sowie das Lernen über Tablets und Co. spielen heutzutage eine immer größere Rolle. Gerade Corona hat deutlich gemacht, welche Möglichkeiten durch die Digitalisierung gegeben sind. Doch nicht jedes Kind hat Zugang zu technischen Hilfsmitteln. "Beim Lernen sollten alle Kinder die gleichen Chancen erhalten. Die Ausstattung sollte dabei keine Rolle spielen", sagt Benjamin Schmidt. Er leitet das Projekt "[besser]wissen - digital education for all". Dieses ist Mitte des Jahres gestartet mit einem siebenköpfigen Team aus Mitarbeitern und dualen Studenten aus dem Fachbereich Kinder, Jugend und Familie des Caritasverbandes Gelsenkirchen.
Kinder und Eltern werden durch Workshops begleitet
In Workshops werden Viertklässler und deren Eltern unterstützt, mit Tablets und Lern-Apps umzugehen. Die Workshops finden derzeit unter Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln in Gelsenkirchener Schulen statt. Das Team startet mit vier Durchläufen in 2020/21 für fünf Kinder und einem Elternteil. Bei einem ersten Treffen erhalten die Eltern Informationen über das Projekt. Am zweiten Workshoptag unter dem Oberbegriff "Medienkompetenz", nehmen dann die Kinder samt Mutter oder Vater teil. Die Funktionen des Tablets und verschiedener Apps werden dabei erklärt, wie auch das Thema "Kinderschutz". Dabei sprechen die Teilnehmer über Gefahren, die im Internet lauern und darüber, was die Kinder dort von sich preisgeben sollten und was eher nicht. Zudem erhalten die Eltern einen Überblick, welche Medien bei Schülern beliebt sind und wie sie ihren Nachwuchs bestmöglich schützen. Der letzte Workshop befasst sich mit dem Thema "Digital Learning". Hierbei werden sinnvolle Lern-Apps für die Fächer Deutsch, Englisch und Mathe auf den Tablets installiert.
Projekt soll ausgeweitet werden, wenn Finanzierung steht
Der Projektstart an der Sternschule verlief positiv. Eltern und Kinder waren interessiert und hatten Spaß. "Eine Mutter, die wenig Ahnung von digitalen Medien hatte, freute sich, dass sie nun ihr Kind unterstützen kann", so Projektleiter Benjamin Schmidt. Nach den Workshops dürfen die Kinder die Tablets behalten, um sie auch weiterhin fürs Lernen nutzen zu können. Die positive Resonanz eines Kindes: "Ich finde cool, dass ich das Tablet am Ende auch behalten darf." Das Projekt konnte durch die großzügige Spende von 11.000 Euro des Elektro-Konzerns Schneider Electric initiiert werden. Das Projektteam wünscht sich - mit entsprechender finanzieller Ausstattung - eine Ausweitung des Projektes. Der Bedarf ist groß.