Damit die Versorgung pflegebedürftiger Menschen sichergestellt ist, erklären sich Pflegekräfte oft bereit, zusätzliche Dienste zu übernehmen. Und das, obwohl sich die Arbeitsbedingungen durch die notwendigen Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie weiter erschwert haben.
Schutzmaßnahmen wie z. B. das Tragen von FFP2-Masken während des gesamten Dienstes sind aktuell notwendig. Die ohnehin anstrengende Arbeit wird noch belastender und regelmäßige Atempausen sind erforderlich. Neben den körperlichen Belastungen nehmen die psychischen Belastungen bei den Pflegekräften zu. Sie üben täglich den Spagat zwischen Nähe und Schutz der vulnerablen pflegebedürftigen Menschen.
"Die Herausforderungen und Probleme der Altenhilfe haben sich während der Covid-19 Pandemie massiv verstärkt. Mitarbeitende und Träger sind nach über zweieinhalb Jahren und der entsprechenden Pflegepolitik am Ende ihrer Kapazitäten und Reserven angekommen: Sie können die pandemiebedingten zusätzlichen Aufgaben und den hohen Personalausfall nicht mehr kompensieren. Die Versorgungsqualität und der Sicherstellungsauftrag sind gefährdet", mahnt Martina kleine Bornhorst, Caritasverband Bremen.
Die Kosten für die notwendigen Schutzmaßnahmen wie FFP2-Masken werden seit dem Auslaufen des Pflegeschutzschirmes nicht mehr zusätzlich finanziert. Besucher kommen ihrer Eigenverantwortung nach, indem sie kostenlose Tests vorweisen. Hierfür nehmen sie teils lange Wege zu Corona-Teststellen in Kauf. Eine Ausweitung des Angebots von kostenlosen Testmöglichkeiten in den Stadtteilen ist notwendig.
Die angespannte Lage wird durch die allgemeine Teuerung verschärft. Iris von Engeln, Geschäftsführerin der LAG, macht deutlich: "Einrichtungen und Dienste der Freien Wohlfahrtspflege müssen nicht nur die Personalnot bewältigen, sondern dazu die Qualität ihrer Angebote trotz anhaltender Pandemie und rasant steigender Preise halten. Die Kostenträger müssen Dienste und Einrichtungen finanziell stabil durch diese besondere Situation und darüber hinaus bringen. Davon profitieren die pflegebedürftigen Menschen, ihre Angehörigen und die gesamte Gesellschaft."