Im Rahmen des Wahlkampfes und der Koalitionsverhandlungen äußern sich immer wieder Politikerinnen und Politiker in negativer Weise über Menschen, die auf Bürgergeld angewiesen sind. Dazu sagt Ulrike Kostka, Direktorin des Caritasverbandes für das Erzbistum Berlin: "In der Diskussion um das Bürgergeld werden Menschen pauschal stigmatisiert. Manche bezeichnen diejenigen, die keiner geregelten Arbeit nachgehen, indirekt als Sozialschmarotzer, ohne nach den Gründen zu fragen. So wird man den Ursachen von Arbeitslosigkeit nicht gerecht." Um darauf hinzuweisen, welche Notlagen dazu führen können, dass Menschen langzeitarbeitslos werden und welche Wege es gibt, vom Hilfeempfänger zum Hilfegeber zu werden, startet der Caritasverband für das Erzbistum Berlin die Social-Media-Kampagne #ZuhörenStattVerurteilen. https://www.instagram.com/caritas_berlin
"Die Caritas zeigt, dass viele Menschen unverschuldet langzeitarbeitslos werden. Sie begeben sich keineswegs aus Bequemlichkeit in eine soziale Hängematte. Es ist populistisch und ungerecht, alle Menschen, die auf staatliche Unterstützung angewiesen sind, gleichzusetzen und pauschal zu verurteilen. Mit unserer Kampagne #ZuhörenStattVerurteilen wollen wir die Sicht auf Bürgergeld-Empfänger verändern", so Kostka.
Der provokative Caritas-Kampagnen-Spot führt zu Video-Statements und Geschichten von ehemals Langzeitarbeitslosen, die von der Fotografin Angela Kröll porträtiert wurden. Die einzelnen Persönlichkeiten werden durch den Blick der Fotografin in den Vordergrund gerückt. Sie erzählen, warum sie arbeitslos wurden und was ihnen half, wieder in Beschäftigung zu kommen. Dabei wird deutlich, dass hinter nüchternen Zuschreibungen wie "die Langzeitarbeitslosen" oder "die Bürgergeldempfänger" immer individuelle Lebenswege stehen, denen man gerecht werden muss. "Es ist viel besser, betroffene Menschen selbst zu Wort kommen lassen, statt über sie zu sprechen und sie einfach zu verurteilen. Die Politik sollte sich darauf konzentrieren, arbeitslosen Menschen passende Möglichkeit zu geben, damit sie Zugang zum Arbeitsmarkt finden. Seit 15 Jahren leistet das Projekt Stromspar-Check genau das. Es macht Hilfeempfänger zu Hilfegebern und eröffnet Langzeitarbeitslosen Perspektiven und Möglichkeiten, ihre Fähigkeiten in die Gesellschaft einzubringen", sagt Kostka.
Weitere Informationen: Thomas Gleißner - Tel: 0171 287 47 63
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