Caritas Kronach
"Wir versuchen, unsere Kunden weiterhin zufriedenstellend zu versorgen", sagt Birgit Weickert, Sozialpädagogin in der Allgemeinen Sozialen Beratungsstelle der Caritas. Allerdings ist inzwischen eingetreten, was Weickert befürchtet hat: Die Sachspenden, mit denen das "Lädla" sein Sortiment bestückt, sind deutlich zurückgegangen.
Grund sind die Hamsterkäufe
In den Supermärkten bleiben wesentlich weniger Waren übrig als sonst. In Vor-Corona-Zeiten gehörten die Einzelhändler zu den regelmäßigen Spendern. Jetzt kommen kaum noch frische Lebensmittel oder Waren aus der Kühltheke. Länger haltbare Lebensmittel wie Mehl und Nudeln oder Hygiene- und Kosmetikartikel, die im "Lädla" ohnehin schon knapp sind, werden nicht mehr gespendet. Selbst von den Pfarreien, die über die Aktion "Kaufe zwei, spende eins" bisher die Mangelware auffüllten, bleiben die Gaben aus.
Ältere Ehrenamtliche fehlen den Tafeln und Sozialläden in Corona-Zeiten.Deutscher Caritasverband / Harald Oppitz, KNA
Dabei treffen gerade die Ärmsten die Beschränkungen, die der Staat wegen der Corona-Pandemie erlassen hat, besonders hart. Kleiderkammern und Cari-Shops sind geschlossen. Wärmestuben und ähnliche Einrichtungen, in denen ein warmes Mittagessen angeboten wird, dürfen ebenfalls nicht mehr offenhalten. Auch ein Teil der Sozialläden und Tafeln hat inzwischen nicht mehr geöffnet. Dabei spielt auch eine Rolle, dass viele Ehrenamtliche, die bei diesen Hilfeangeboten tätig sind, wegen ihres Alters zu den Risikogruppen gehören.
Ältere Ehrenamtliche als Vorsichtsmaßnahme nach Hause geschickt
Auch im "Lädla" hat man die älteren Ehrenamtlichen nach Hause geschickt - eine Entscheidung, die diese nur schweren Herzens akzeptiert haben. Die Vorsichtsmaßnahme kommt den Caritasverband Kronach als Träger zudem teuer zu stehen. Dessen geschäftsführende Vorstandsfrau Cornelia Thron rechnet damit, dass sie im "Lädla" und seinem mobilen Ableger - bislang weitgehend ein Ehrenamtsprojekt - jetzt hauptamtliches Personal einsetzen muss.
Ohne Geldspenden lässt sich das Hilfsangebot nicht lange aufrecht halten
Zwei finanzielle Herausforderungen treffen die Caritas aufgrund von Corona nun gleichzeitig: Das "Lädla" muss Waren zukaufen, denn die Sachspenden bleiben aus. Und der Träger muss Personal ab- oder einstellen, damit er den Sozialladen und seinen Verkaufswagen weiter betreiben kann. Daher sind jetzt gerade Geldspenden gefragt.
Spendenkonto
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