Freiburg, 16. Januar 2025. Caritas international, das Hilfswerk des Deutschen Caritasverbandes, begrüßt die mit der Freilassung der Geiseln einhergehende Einigung auf eine Waffenruhe im Gaza-Streifen. „Zwei Millionen Menschen sind im Gaza-Streifen dringend auf humanitäre Hilfe angewiesen. Sie müssen nun so schnell wie möglich mit lebensnotwendigen Gütern versorgt werden“, sagt Oliver Müller, Leiter von Caritas international.
Der lokale Caritas-Partner „Catholic Relief Services“ (CRS) bereitet sich seit Wochen auf eine mögliche Waffenruhe vor. „Unsere Warenhäuser in Jordanien und Ägypten sind voll, die Kolleginnen und Kollegen stehen bereit die Hilfsgüter nach Gaza zu bringen“, so Müller und warnt gleichzeitig vor möglichen Gefahren bei der Verteilung der Hilfsgüter. „Die öffentliche Ordnung ist durch den Krieg zusammengebrochen. Damit es nicht zu Chaos und Plünderungen kommt, müssen sowohl die Hilfslieferungen als auch die Verteilung vor Ort sorgfältig koordiniert werden.“
Ein weiterer Punkt, den es nun zu beachten gilt, ist eine Priorisierung der Güter, die geliefert werden. Besonders dringend wird Treibstoff gebraucht, damit Krankenhäuser, Gesundheitseinrichtungen und vor allem Einrichtungen der Wasserversorgung, die über Notstromaggregate betrieben werden, wieder funktionsfähig sind. Doch auch Lebensmittel, Hygiene-Artikel, Trinkwasser, Zelte, Decken werden dringend gebraucht, um die humanitäre Katastrophe bekämpfen zu können. „Nach mehr als einem Jahr Krieg mit eingeschränktem Zugang für humanitäre Organisationen, gibt es nichts, was nicht gebraucht werden würde“, sagt Oliver Müller.
Neben der Einfuhr und Verteilung von Hilfsgütern liegt ein weiteres Augenmerk auf der Situation der etwa 60 Mitarbeitenden von CRS, die obwohl selbst vom Krieg betroffen, die Hilfen vor Ort koordiniert haben. „Die Kolleginnen und Kollegen haben die vergangenen 15 Monate unmenschliches geleistet, das kann man ihnen nicht hoch genug anrechnen“, sagt Oliver Müller.
Seit Kriegsbeginn haben die Hilfen von Caritas international im Gaza-Streifen rund 80 000 Menschen erreicht.