Caritas begrüßt neue Gesetze zur Verbesserung der Pflege
Damit wurde ein Paradigmenwechsel in der Finanzierung der medizinischen Behandlungspflege eingeleitet. Die Kosten für die neuen Pflegestellen werden im Wege der Ausgleichsfinanzierung künftig aus dem SGB V gezahlt. Dies entspricht einer langjährigen Forderung des Deutschen Caritasverbandes und bedeutet ein Kostenvolumen von circa drei Milliarden Euro (gegenwärtig: 640 Millionen Euro).
Eine Muslima macht ihre Ausbildung in einem Caritas-Altenheim.DCV/Harald Oppitz, KNA
Einer weiteren Forderung der Caritas wurde mit dem Gesetz ebenfalls Rechnung getragen: Künftig müssen die Krankenkassen die Tarifbindung als Grundlage für Vergütungsverhandlungen auch bei der häuslichen Krankenpflege und nicht nur im SGB XI anerkennen. Die Caritas befürchtet jedoch Probleme bei der Umsetzung des Gesetzes, so etwa durch die Tatsache, dass in die Berechnung der Brutto-Arbeitgeberkosten die Personalnebenkosten sowie die Sach- und Regiekosten nicht eingerechnet werden können.
Das Gesetz sieht eine Förderung der Digitalisierung der Pflegeeinrichtungen sowie die bessere Vereinbarkeit von Pflege, Familie und Beruf vor. Durch die Digitalisierung - beispielsweise im Bereich Dokumentation und Qualitätsmanagement - sollen Pflegekräfte in der ambulanten und stationären Altenpflege deutlich entlastet werden.
Caritas stellt die Weichen für die generalistische Pflegeausbildung
Nach jahrelangem Einsatz der Caritas wurde im Sommer 2017 die generalistische Pflegeausbildung verabschiedet. Sie überführt die bisherigen Ausbildungen der Alten-, Kinderkranken- und Krankenpflege ab 2020 in eine neue Pflegeausbildung. Die Akteure der künftigen Ausbildung müssen sich intensiv auf die Umsetzung vorbereiten. So ist etwa der theoretische Teil der Ausbildung durch schulinterne Curricula umzustellen.
Die Caritas nutzt alle möglichen Chancen, damit auch weiterhin liebevolle und qualitativ hochwertige Pflege geleistet werden kann. Caritas-Sozialstation Neumarkt
Die Träger der praktischen Ausbildung müssen mit unterschiedlichen Ausbildungsorten zusammenarbeiten. Dafür wurden neue Kooperationsmodelle entwickelt. So bündeln beispielsweise fünf bisherige Kooperationspartner ihre Kräfte durch die Neugründung des Katholischen Bildungsnetzwerks für Pflegeberufe Eifel-Mosel GmbH. Sie bilden eine neue Trägergesellschaft für die Betreibung einer Netzwerkschule an zwei Standorten, um damit die generalistische Pflegeausbildung zu sichern und erfolgreich umzusetzen.
Die gemeinsame Trägerschaft steht für die Offenheit gegenüber all den weiteren Institutionen in der Altenhilfe und dem Gesundheitssektor in der Region. Der Ausbildungsverbund will in der Öffentlichkeit die Attraktivität der Pflegeberufe stärken. Das Netzwerk steht grundsätzlich auch weiteren Kooperationspartnern offen.